2021 schnitten viele Batterie-Aktien und andere Werte, die mit Elektromobilität zu tun haben, gut ab. Beim Batterietechnologie-Entwickler Nano One Materials (WKN: A14QDY) war das überhaupt nicht der Fall: Der Aktienkurs halbierte sich stattdessen auf nur noch gut 2 Euro. Dabei hat das Unternehmen operativ gute Fortschritte gemacht und ist daher aus meiner Sicht zu Unrecht vom Radar der Investoren verschwunden.
Welche Fortschritte hatte Nano One Materials 2021 zu vermelden? Nano One Materials verfügt über Kooperationen mit verschiedenen Autoherstellern und Unternehmen aus der Batteriebranche, darunter auch Volkswagen (DE:VOWG).
In diesen Forschungspartnerschaften soll erprobt werden, inwiefern Nano One Materials’ Technologie bei der Batterieproduktion der Partner zum Einsatz kommen kann. Das kanadische Unternehmen möchte seinen Partnern die Nutzung der Technologie gewähren und dafür eine Lizenzgebühr einnehmen. Das Resultat wären ziemlich margenstarke Umsätze.
2021 entwickelten sich viele dieser Partnerschaften in die richtige Richtung. So wurde ein Forschungsprojekt mit einem nicht näher genannten Autohersteller im September erfolgreich zu Ende gebracht. Im weiteren Verlauf der Partnerschaft sollen nun die wirtschaftliche Machbarkeit und eine Kommerzialisierung im Mittelpunkt stehen.
Auch ein anderer mit Nano One Materials verpartnerter Autohersteller zeigt offenbar immer größeres Interesse. Die beiden Unternehmen werden prüfen, inwieweit die Technologie der Kanadier in verschiedenen Batteriezellchemien eingesetzt werden kann. Und auch hier soll eine Kostenanalyse angefertigt werden.
Ebenfalls spannende News gab es aus einer Partnerschaft mit einem asiatischen Produzenten von Kathoden (einem der beiden Batteriepole). Die Kooperation fasst nun ebenfalls zunehmend die Rentabilität und Kommerzialisierung ins Auge.
Viele Schritte in die richtige Richtung Operativ scheint es also gut zu laufen. Aber wie groß könnte das Potenzial der Nano-One-Materials-Aktie sein?
Versuchen wir es mit einer kleinen Rechnung. Das Unternehmen erwartet für 2030 einen Markt für Kathodenmaterial, der bis zu 3.100 Kilotonnen pro Jahr schwer sein könne. Ausgehend von den aktuell laufenden Partnerschaften könnten die Kanadier möglicherweise an einem Zehntel dieser Kapazität technologisch beteiligt sein.
Pro Kilogramm Kathodenmaterial-Produktion eines Nano-One-Materials-Partners rechnet das Unternehmen derzeit mit 1 US-Dollar an Lizenzeinnahmen. Der mögliche erzielbare Umsatz im Jahr 2030 beliefe sich nach diesen Annahmen auf 310 Mio. US-Dollar im Jahr. Hier sollte eine dicke Gewinnmarge hängen bleiben, da die Kanadier als Lizenzgeber weder Investitionen noch Produktionskosten, sondern nur die technologische Entwicklung tragen würden.
Derzeit wird die Nano-One-Materials-Aktie mit einer Marktkapitalisierung von knapp 250 Mio. US-Dollar bewertet (Stand: 5. Januar 2022). Ich halte das im Verhältnis zur technologischen Chance für durchaus günstig.
Die Technologie des kanadischen Forschungsunternehmens hat das Potenzial, die Batterieproduktion umweltfreundlicher und günstiger zu machen sowie die Lebensdauer der Akkus zu erhöhen. Vielleicht ist 2022 das Jahr, wo sich dieses Potenzial im Aktienkurs widerspiegelt.
Der Artikel Nano One Materials: 1 Batterie-Aktie, die 2022 richtig zünden könnte ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Christoph Gössel besitzt Aktien von Nano One Materials. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Volkswagen AG .
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