von Peter Nurse
Investing.com - US-Aktien dürften mit Verlusten in den regulären Handel am Montag starten, wobei der hochkarätige Technologiesektor angesichts der Besorgnis über steigende Anleiherenditen und Inflationsdruck im Fokus steht.
Um 13:05 MEZ lag der Dow Futures um 170 Punkte oder 0,4% tiefer, der S&P 500 Futures sank um 27 Punkte oder 0,7% sank, während der Nasdaq 100 Futures 165 Punkte oder 1,2% nachgab.
Das US-Repräsentantenhaus plant, bereits am Freitag über Präsident Joe Bidens 1,9 Billionen US-Dollar schweres Konjunkturpaket abzustimmen, was bedeutet, dass es dem Senat bereits nächste Woche zur Abstimmung vorliegen könnte.
Das Potenzial dieser Gesetzesvorlage hat die Wall Street seit einigen Wochen beflügelt, aber die Anleger zeigen sich zunehmend besorgt, dass diese zusätzliche Liquidität in Verbindung mit einer lockeren Geldpolitik der Federal Reserve zu einem raschen Anstieg der Inflation führen wird.
Dies hat sich in der Rendite der amerikanischen 10-Jahresanleihe niedergeschlagen, die letzte Woche um 16 Basispunkte auf 1,36% gestiegen ist, womit der Benchmark des Anleihemarktes den höchsten Stand seit Jahresbeginn erreicht hat. Diese steigenden Renditen könnten wachstumsstarken Unternehmen schaden, die auf billige Kredite angewiesen sind und gleichzeitig die relative Attraktivität von Aktien verringern.
Der S&P 500 und der Nasdaq Composite schlossen die letzte Woche mit Verlusten von 0,7% bzw. 1,6% ab, die eine zweiwöchige Gewinnsträhne beendete. Der Dow Jones Industrial Average stieg im gleichen Zeitraum um lediglich 0,1%.
Dies alles rückt den Auftritt des Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, ab Dienstag vor dem Kongress ins Rampenlicht, wenn er zwei Tage zu den wirtschaftlichen Aussichten und der Geldpolitik der Zentralbank Stellung nehmen wird.
"Seine Herausforderung wird darin bestehen, Vertrauen in die Erholung auszudrücken, aber nicht zu viel, was den Kursrutsch am Anleihemarkt zu einem Zusammenbruch eskalieren könnte“, sagten Analysten von ING (AS:INGA) in einer Notiz.
Die Quartalssaison geht ihrem Ende zu, aber in dieser Woche gibt es noch Zahlen von einer Reihe von US-Einzelhandelskonzernen, wie unter anderem Macy’s (NYSE:M), Home Depot (NYSE:HD) und TJX (NYSE:TJX). Am heutigen Montag sind Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) und DISH (NASDAQ:DISH) an der Reihe.
Die Ölpreise stiegen am Montag, als die US-Produktion nach dem starken Kälteeinbruch der letzten Woche nur langsam wieder anlief, was das Angebot auf dem Weltmarkt weiter verknappte, wo die Lagerbestände in den letzten Wochen stark gesunken sind.
Es wird wahrscheinlich noch einige Tage dauern, bis die Ölarbeiter in Texas, dem wichtigsten Ölförderstaat der USA, und in der umliegenden Region die Produktion wiederhergestellt haben, nachdem ein Kälteeinbruch Kapazitäten von geschätzt 4 Millionen Barrel pro Tag lahmgelegt hatte.
US-Rohöl-Futures wurden um 0,9% höher zu 59,78 USD das Fass gehandelt, während der internationale Benchmark Brent um 0,9% auf 62,87 USD stieg.
Demgegenüber stiegen US-Gold-Futures um 1% auf 1.795,85 USD die Feinunze, während der EUR/USD Kurs zu 1,2134 mit einem Aufschlag von 0,1% gehandelt wurde.