Investing.com - Die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) geht davon aus, dass China seine Investitionen in Halbleiterausrüstungen in den Jahren 2025 und 2026 deutlich zurückfahren wird. Grund dafür sind die zunehmende Unsicherheit durch verschärfte US-Exportkontrollen und eine schwächere Nachfrage.
Laut den Analysten wird China im kommenden Jahr voraussichtlich nur noch rund 29,7 Milliarden Dollar für Wafer-Fab-Equipment (WFE) ausgeben – ein Minus von 7 % im Vergleich zu den bisherigen Schätzungen und ein Rückgang von 19,5 % gegenüber 2024. Für 2026 wurde die Prognose auf 28,4 Milliarden Dollar gesenkt.
Hintergrund der pessimistischen Einschätzung sind unter anderem Hinweise von ASML (NASDAQ:ASML), einem führenden Zulieferer der Chipindustrie (ETR:VVSM), auf eine spürbare Auftragsflaute aus China. Diese Verlangsamung wird auf hohe Lagerbestände und Sorgen über neue US-Beschränkungen zurückgeführt, die den Zugang zu wichtigen Technologien für chinesische Hersteller blockieren könnten. Die UBS erwartet, dass Länder wie Japan und die Niederlande diese Maßnahmen unterstützen, was Chinas Ausbau moderner Chipfabriken weiter ausbremsen dürfte.
Trotz dieser Herausforderungen verzeichnen chinesische Unternehmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) vielversprechende Fortschritte. Laut UBS dürfte der Marktanteil inländischer Anbieter in diesem Jahr auf rund 20 % steigen. Die verschärften Exportbeschränkungen könnten chinesischen Firmen sogar helfen, indem sie Innovationen bei der Entwicklung von Alternativen zu importierten Technologien vorantreiben.
Angesichts dieser Entwicklungen empfiehlt UBS die Aktien von NAURA Technology Group Co Ltd (SZ:002371), einem chinesischen Hersteller von Halbleiterausrüstungen. Im Gegensatz dazu wurde Advanced Micro Fabrication Inc (SS:688012) auf „Neutral“ herabgestuft, da der starke Kursanstieg der Aktie aus Sicht der Bank wenig Spielraum für weiteres Wachstum lässt.
Zwar steht die Branche kurzfristig vor geopolitischen Herausforderungen, doch das langfristige Potenzial bleibt laut UBS enorm. Sollten chinesische Unternehmen ihre Innovationskraft beibehalten und sich an die neuen Gegebenheiten anpassen, könnten sie ihre Position in der globalen Halbleiterindustrie (ETR:SEC0) weiter stärken.