Negativzinsen waren ein Thema des Jahres 2021. Wir können wohl sagen: Sie sind innerhalb der vergangenen zwölf Monate überaus salonfähig. Viele Geldinstitute setzen inzwischen auf Verwahrentgelte. So mancher dürfte ein bitteres Erwachen erlebt haben, als aus der Theorie plötzlich Praxis geworden ist.
Allerdings ist das nicht alles: Negativzinsen sind nicht nur ein Massenphänomen, nein, sondern auch neben der Inflation eine weitere Form der Geldentwertung. Blicken wir auf neueste Entwicklungen sowie die Möglichkeit einer prägenden Entwicklung innerhalb dieses Jahrzehnts. All das zeigt: Vorsorge ist jetzt so wichtig wie noch nie.
Negativzinsen: Entwicklung der Geldentwertung bleibt! Es bleibt jedenfalls dabei, dass Negativzinsen in der medialen Berichterstattung und entsprechend auch im Alltag der Sparer bleiben. Erst kürzlich titelten passende Meldungen, dass es sich um ein Massenphänomen handele, das jetzt auch Kleinsparer betreffe. Geldinstitute würden teilweise schon ab 5.000 Euro Guthaben Verwahrentgelte verlangen, was diese Möglichkeit nahelege. Zudem gibt es Berichte, wonach die Entgelte in Extremfällen ab dem ersten Euro veranschlagt werden.
Das sind natürlich noch die Ausnahmen. Allerdings sollten Foolishe Sparer fragen: Bleibt es dabei, dass das die Ausnahmen sind? Im Endeffekt zeigen die Tendenz und die Marktentwicklung konsequent in Richtung einer Verschärfung. Mehr und mehr Geldinstitute wagen es inzwischen, ihre Sparer und Kunden mit Negativzinsen zu belegen. Auch die Konditionen verschärfen sich. Schonvermögen werden immer kleiner, die Ausweichmöglichkeiten reduzieren sich. Das vergangene Börsenjahr 2021 ist jedenfalls ein Indikator dafür, dass es kein lokales oder temporäres Phänomen ist.
Was heute undenkbar ist wie Negativzinsen im Allgemeinen ist in den nächsten Jahren womöglich Alltag. Verwahrentgelte ab dem ersten Euro in der Breite? Oder im Allgemeinen geringe Grenzen beim Schonvermögen? Wer sagt, dass sich diese Dinge im gesamten Bankensegment nicht noch konsequent verschärfen?
Kein lokales Phänomen Ob betroffen oder nicht: Es ist wichtig, Negativzinsen als das zu begreifen, was sie sind oder sein könnten. Für mich sind sie der Trend im Bankwesen dieser Jahre. Wobei wir vielleicht erst eine Tendenz erkennen, was die kommenden Wochen, Monate oder Jahre noch bringen.
Natürlich kann ich mich mit dieser Einschätzung irren. Aber im Zweifel gilt für mich: Ich bin lieber auf den Worst-Case vorbereitet, anstatt mich im Nachhinein überraschen zu lassen. Zumal nicht nur die Verwahrentgelte belasten, sondern auch die Inflation. Mit Rendite kann ich wiederum beiden Vermögensvernichtern aus dem Wege gehen.
Motley Fool Deutschland 2022