Nel (OL:NEL) (WKN: A0B733) ist ein hoffnungsvoller junger Wasserstoff-Wert. Dennoch sollten Anleger niemals gierig sein und außergewöhnlich hohe Renditen erwarten. Diese Einstellung führt meist zu hohen Verlusten.
Zuletzt berichtete das Unternehmen über neueste Zahlen zum vierten Quartal und zum Gesamtjahr 2021.
1. Verluste steigen
Im vierten Quartal 2021 stieg der Umsatz um 8,3 % auf 248,1 Mio. Norwegische Kronen. Doch da Nel immer noch in seine Expansion investiert, vergrößerte sich der operative Verlust von -139,3 auf -196,7 Mio. Norwegische Kronen. Unterm Strich stand nach einem Vorjahresgewinn von 1.295,4 Mio. ein Verlust von -269,5 Mio. Norwegischen Kronen.
Im Gesamtjahr 2021 stieg der Umsatz um 22,4 % auf 798 Mio. Norwegische Kronen. Der operative Verlust stieg auch hier von -414,5 auf -582,9 Mio. Norwegische Kronen. Nach Steuern sank das Ergebnis von 1.261,9 Mio. auf -1.666,9 Mio. Norwegische Kronen. Das ist die negative Nachricht, denn Aktien folgen meist der operativen Gewinnentwicklung.
„Das vierte Quartal beendete ein Jahr, das von unserem massiven Ausbau geprägt war, um unsere Führungsposition in einem schnell wachsenden Markt zu behaupten. Auf unserem Kapitalmarkttag im Januar 2021 haben wir unsere Wachstumsstrategie bis 2025 dargelegt, bei der Mitarbeiter- und Organisationsinvestitionen der Schlüssel sind, um die Rekordprojektpipeline auf der ganzen Welt bedienen zu können. Allein im Jahr 2021 haben wir 114 neue Kollegen eingestellt und unsere Kostenbasis und Investitionen strategisch erweitert, um der Nachfragekurve voraus zu sein“, so der Nel-CEO Jon André Løkke.
Langfristig zahlen sich die Investitionen aus. Bereits in diesem Jahr nimmt Nel mit seinem vollautomatisierten Herøya-Werk den Drei-Schicht-Betrieb auf.
1. Nel Aufträge legen zu
Doch es gibt auch positive Entwicklungen. So stieg der Auftragseingang im vierten Quartal 2021 von 292,0 auf 418,1 Mio. Norwegische Kronen. Der Auftragsbestand erreichte mit 1.230 Mio. Norwegischen Kronen einen neuen Rekordwert und lag somit 25,4 % über dem Vorjahreswert. Für Nel ist eine steigende Zahl neuer Aufträge entscheidend, denn sie zeigen den tatsächlichen Elektrolyseur-Bedarf. Er sollte in den kommenden Jahren weiter deutlich zulegen und somit auch Nels Umsatz.
„Die Projekte werden deutlich größer, die Kunden diversifizierter und der geografische Markt breiter. Nel hat sich vergrößert, um für diese beispiellose Pipeline gerüstet zu sein, und befasst sich mit mehr als 90 Mitarbeitern mit allen Wachstumssegmenten, die die Pipeline von der Anfrage bis zur Ausführung entwickeln“, so Jon André Løkke.
2. Nel baut die Produktion weiter aus
Nel strebt zudem einen weiteren Produktionsausbau an.
„Wir verfügen über skalierbare Lösungen, die hohe Qualität und niedrigere Kosten bieten, sind sowohl bei alkalischen als auch bei PEM-Anlagen Technologieführer und haben ein Produktportfolio, das von 2-, 20-, 200- bis 800-MW-Wasserstoffanlagen reicht. Mit unserer führenden Technologie und unseren Möglichkeiten zur Kapazitätserweiterung bereiten wir in den USA, Europa und Asien den Bau von Produktionsanlagen mit einer Gesamtkapazität von etwa 10 GW bis 2025 vor, sofern die Marktnachfrage besteht. Mit der rekordverdächtigen Pipeline und unserer Führungsposition im Bereich der Wasserstofftechnologien sind wir gut positioniert, um im Jahr 2022 bedeutende Aufträge zu erhalten, und wir bekräftigen unseren starken langfristigen Ausblick“, so Jon André Løkke.
Nel muss darüber hinaus zunächst keine Sorge um seine Existenz haben, denn der Kassenbestand wuchs gegenüber dem Vorjahr von 2.333 Mio. auf 2.723 Mio. Norwegische Kronen.
3. Nel-Aktie ist günstiger geworden
Aktuell haben Nel-Aktien vom Hoch fast 63 % korrigiert (16.02.2022). Das Kurs-Buchwert-Verhältnis ist auf 3,6 zurückgekommen. Dies ist positiv. Sollte Nel bis etwa 2025 sein Ziel erreichen und profitabel werden, ergibt sich so langsam eine Gelegenheit.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2022