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Neue Hilfskredite für Mittelstand stoßen auf positives Echo

Veröffentlicht am 06.04.2020, 13:55
Aktualisiert 06.04.2020, 14:00
© Reuters.

* Kreditinstitute warnen aber vor überhöhten Erwartungen

Frankfurt, 06. Apr (Reuters) - Die nach lautstarker Kritik des Mittelstands von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten neuen Hilfskredite stoßen auf ein positives Echo. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) setzt darauf, dass nun alle Hindernisse für eine schnelle Kreditvergabe aus dem Weg geräumt sind. Doch Banken und Sparkassen warnen vor überhöhten Erwartungen.

Das Kabinett beschloss am Montag Regierungskreisen zufolge ein neues Hilfsprogramm, bei dem der Bund für die Kredite von bis zu 800.000 Euro komplett haftet "Für unsere mittelständischen Unternehmen ist es überlebenswichtig, schnell und unbürokratisch Kredite zu erhalten", erklärte der BDI. Dafür sei eine 100-prozentige Staatshaftung für eine klar begrenzte Zeit vertretbar. "Mit der umfassenden Garantie des Bundes sollten nun für die Kreditinstitute alle Bedenken ausgeräumt sein, damit sie Kredite schnellstmöglich auszahlen."

Die Geldhäuser treten jedoch auf die Bremse. Da der Förderkredit mit 100-prozentiger Haftungsfreistellung kein Zuschuss sei und zurückgezahlt werden müsse, bedürfe es weiterhin einer wenn auch vereinfachten Risikoprüfung durch die Hausbank, erklärte eine Sprecherin des Bundesverbands der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR). Die Sparkassen fordern weitere Vereinfachungen. "Der DSGV begrüßt ausdrücklich, wenn es gelingt, für einen Teil der mittelständischen Unternehmen die Kreditvergabe zu erleichtern, indem der Staat eine 100-prozentige Haftungsübernahme garantiert", sagte ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV). "Diese Maßnahmen werden ihre Wirkung insbesondere dann vollständig entfalten können, wenn es auch bei den Kriterien der Kreditvergabe Vereinfachungen gibt." Die Sparkassen seien zuversichtlich, dass es hier jetzt substantielle Fortschritte gebe. Dabei drängt die Zeit. Aus Bankenkreisen hieß es, es müsse vor Ende April losgehen.

"SCHNELL UND UNBÜROKRATISCH"

Finanzprofessor Jan Pieter Krahnen von der Goethe-Universität Frankfurt sprach von einem wichtigen Schritt, durch den die Firmen schnell Überbrückungskredite erhielten. "Wichtig ist, dass weiterhin zwischen guten und schlechten Unternehmen unterschieden wird. Das ist hier gewährleistet", sagte Krahnen. Er verwies darauf, dass die Firmen zum 31. Dezember 2019 nicht in Schwierigkeiten gewesen sein dürfen und zuvor Gewinne geschrieben haben müssen. Der generelle Zinssatz von drei Prozent sei angemessen. "Der pauschale Zinssatz ermöglicht es, die Kredite schnell und unbürokratisch zu gewähren."

Auch Finanzprofessor Hans-Peter Burghof von der Universität Hohenheim hält den Zinssatz für angemessen. "Nach dem Ende der Krise ist das für den Bund ein attraktiver Zinssatz und liegt über dem Niveau bei anderen Förderprogrammen", sagte er. "Der Zinsaufschlag wird aber nicht ausreichen, um die Kreditausfälle aufzuwiegen." Im Gegensatz zu den Zuschussprogrammen bei Kleinstunternehmen sieht er nur ein relativ geringes Missbrauchspotenzial, da nur Unternehmen Geld erhalten sollen, die in den vergangenen Jahren Gewinne geschrieben haben. "Insofern findet doch eine Art Kreditprüfung statt, wenn auch in deutlich abgespecktem Umfang."

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