Bei Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866) gibt es immer den besten Preis? Neue Daten zeigen, dass das nicht der Fall ist. Der prägende E-Commerce-Akteur ist augenscheinlich nicht am günstigsten. Obwohl die Größe und der Status als erste Anlaufstelle das so manches Mal vermuten lassen.
Ist das Ganze ein Problem für die Amazon-Aktie? Für eine mögliche Investitionsthese? Wenn sich das herumspricht, könnte das grundsätzlich der Fall sein.
Ich glaube allerdings, dass das nicht der Fall ist. Riskieren wir einen Blick darauf, warum es kein Problem sein könnte. Sowie auch, was das über die Wettbewerbsposition und das Ökosystem aussagt. Sowie letztlich über die Investitionsthese.
Nicht der beste Preis bei Amazon: Darum kein Problem Amazon hat offenbar nicht immer den besten Preis. Genauer gesagt haben die SWR-Verbraucherredaktion und marktcheck eine Reihe von Top-Sellern bei dem E-Commerce-Akteur näher betrachtet und ziehen ein gemischtes Fazit. Nur in 30 % der Fälle habe der führende Onlinehändler auch wirklich die besten Konditionen. Unter anderem hohe Provisionen führen dazu, dass das in den übrigen 70 % nicht der Fall ist.
Der Preis ist natürlich ein Verkaufsargument für den Onlinehändel. Sowie potenziell auch für die Amazon-Aktie. Allerdings bin ich davon überzeugt: Der Preis ist eben nicht mehr alles. Vor allem in einer Welt, die immer mehr vom Onlinehandel und einem guten Service abhängig sein möchte.
Das Management hinter der Amazon-Aktie hat stets betont, den Kunden und Service in den Vordergrund zu stellen. Kostenloser Versand? Bequemer Rückversand? Schnelle Lösungen via Kundendienst? Das sind ebenfalls relevante Faktoren, die eine Verkaufsentscheidung begünstigen. Oder auch ein schneller Versand, beispielsweise innerhalb von wenigen Stunden am gleichen Tag.
Der E-Commerce-Akteur muss möglicherweise nicht den besten Preis haben, um Onlinehändler von seiner Lösung zu überzeugen. Gratislieferungen und gerade schnelle, unproblematische Reklamationen im Zweifelsfall können Sicherheit beim Einkauf geben. So mancher Verbraucher wäre möglicherweise auch bereit, ein paar Euro mehr zu bezahlen, nur um diesen Service zu bekommen. Für ein Ökosystem ist das natürlich eine Wucht.
Ich würde nie gegen das Ökosystem wetten Eine Investitionsthese, die auf dem Preis bei Amazon basiert, ist für mich keine gute Investitionsthese. Nicht einmal für den E-Commerce-Arm. Nein, es geht um deutlich mehr. Um Service, Sicherheit, Lifestyle, gute Reklamationsmöglichkeiten, selbst wenn es schon Wochen oder Monate her ist. Ein solcher Service ist mehr wert, als bloß ein paar Euro zu sparen.
Meine These muss sich natürlich noch herausstellen. Allerdings bin ich überzeugt: Gerade aufgrund des Ökosystems und des Service-Gedankens ist Amazon für Verbraucher mehr als nur eine Preisgarantie. Eine Service-Garantie, wenn man es so möchte. Das ist vielleicht ein wenig mehr wert.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2022 $1920 Call auf Amazon und Short January 2022 $1940 Call auf Amazon.
Motley Fool Deutschland 2021