Investing.com - Der chinesische Elektroautobauer Nio (NYSE:NIO) hat seinen Verlust angesichts der zunehmenden Akzeptanz von Elektroautos und einer soliden Entwicklung der durchschnittlichen Verkaufspreise um zwei Drittel reduziert. Allerdings könnte der weltweite Mangel an Chips im Zuge der Corona-Krise und des damit einhergehenden Halbleiterbooms die Auslieferungen belasten.
Der in Shanghai ansässige Elektroautobauer verzeichnete in den drei Monaten bis zum 31. März einen Nettoverlust von 451 Millionen, nach 1,69 Milliarden Yuan im Vorjahreszeitraum, wie Nio in einer Erklärung mitteilte. Im Vergleich zum Nettoverlust von 1,39 Milliarden Yuan im Schlussquartal 2020 stellte dies ebenfalls eine Verbesserung dar. Der Umsatz erhöhte sich um 481,8 Prozent (YoY) bzw. 20,2 Prozent (QoQ) auf 7,98 Milliarden Yuan. Erwartet wurden laut Bloomberg 7,16 Milliarden Yuan.
Die Bruttomarge verbesserte sich auf 19,5 Prozent von 17,2 Prozent im vierten Quartal und -12,2 Prozent ein Jahr zuvor.
"Wir haben ein weiteres großartiges Quartal mit einer starken Finanzentwicklung im ersten Quartal 2021 erreicht. Vor allem dank höherer Auslieferungen und eines soliden durchschnittlichen Verkaufspreises erreichte unsere Fahrzeugmarge im ersten Quartal 21,2 Prozent", sagte der Finanzvorstand von NIO, Steven Wei Feng. "Zudem erzielten wir im ersten Quartal 2021 erneut einen positiven operativen Cashflow".
Laut der Mittelung lieferte Nio im ersten Quartal 20.060 Fahrzeuge aus, einschließlich 4.516 ES8, 8.088 ES6s und 7.456 EC6. Im Vorjahresquartal belief sich die Auslieferungszahl lediglich auf 3.838 und im vierten Quartal 2020 auf 17.353.
Für das erste Quartal rechnet Nio mit Auslieferungen von 21.000 bis 22.000. Im Vergleich zum Vorjahresquartal entspräche dies einer Steigerung von bis zu 113 Prozent. Der Gesamtumsatz soll sich um 119,0 bis 128,7 Prozent auf 1,24 bis 1,3 Milliarden Dollar erhöhen.
Wie der Rest der Autoindustrie ist auch Nio vom weltweiten Chip-Mangel betroffen. Ende März setzte das Unternehmen die Fahrzeugproduktion für fünf Tage aus.
"Die Gesamtnachfrage nach unseren Produkten ist nach wie vor recht stark, aber die Lieferkette steht wegen des Mangels an Halbleitern immer noch vor großen Herausforderungen", sagte Nio-Chef William Bin Li.
Die Nio-Aktie präsentierte sich nach der Bilanzvorlage stabil und bewegte sich im nachbörslichen Handel nicht mehr viel. Im regulären Handel war die Aktie aufgrund weiterer Warnungen diverser Autobauer über weltweite Engpässe bei Chips und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Produktion um mehr als 5 Prozent gefallen.