Von Gina Lee
Investing.com - Die Aktien der japanischen Nomura (T:9716) Holdings Inc (T:8604) sind am Montag so stark eingebrochen wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. Das größte Brokerhaus und die größte Investmentbank des Landes verweisen auf einen möglichen Verlust in Höhe von 2 Mrd. Dollar bei einer US-Tochtergesellschaft hin, wodurch das Unternehmen die geplante Emission einer vorrangigen Anleihe in Höhe von 3,25 Mrd. Dollar auf Eis legen musste.
In Tokio fielen die Aktien von Nomura um 15,57% auf 608,5 JPY (5,55 Dollar) (7.15 Uhr MEZ). Im asiatischen Frühhandel waren die Papiere um bis zu 16% gefallen.
Der Verlust in Höhe von zwei Milliarden Dollar resultiert aus Transaktionen mit einem US-Kunden, teilte die Bank in einer Stellungnahme mit. Der Verlustbetrag, der auf den Schätzungen der Marktpreise zum 26. März basiert, könnte sich je nach Abwicklung der Transaktionen und den Marktschwankungen noch ändern.
Die Turbulenzen bei Nomura folgen auf eine Reihe von Block Trades in den USA, die sich über das Wochenende auf insgesamt 20 Milliarden Dollar beliefen. Die Trades wurden mit dem in Schieflage geratenen Family Office Archegos Capital Management LLC. des ehemaligen Tiger Management-Traders Bill Hwang in Verbindung gebracht und verursachten Kurseinbrüche bei mehreren Unternehmen. Da Archegos ein Prime-Broker-Kunde von Nomura war, glauben einige Investoren, dass die Verluste der Bank mit diesen Trades zusammenhängen könnten.
Die Bank arbeitet mit Hochdruck daran, den Schaden auf das Gesamtergebnis für das am 31. März endende Geschäftsjahr, dessen Bericht am 27. April veröffentlicht werden soll, abzuschätzen. Erst vor einem Monat hatte sich die Bank zuversichtlich gezeigt, die hohen Gewinne aufrechtzuerhalten, als sie einen Anstieg des Nettogewinns von April bis Dezember um 23% auf 308,5 Mrd. JPY (2,81 Mrd. USD) verzeichnete. Darüber hinaus meldete die Bank ihr bestes drittes Quartal seit 15 Jahren. Das US-Geschäft der Bank, darunter das Investmentbanking sowie der Aktien- und Anleihehandel, sorgte für den jüngsten Gewinnsprung.
"Solange diese Verluste nur einmaliger Natur sind, sollte das erste Halbjahr GJ3/22 den Zeitpunkt der Erholung markieren, sodass die Auswirkungen auf den längerfristigen Ausblick relativ begrenzt sind", so die Analysten von Jefferies (NYSE:JEF) in einer Notiz.
Die japanische Regierung werde die Situation ebenfalls aufmerksam beobachten, sagte Kabinettschef Katsunobu Kato am Montag und fügte hinzu, dass die Finanzdienstleistungsbehörde auch Informationen über die Angelegenheit mit der Bank of Japan teilen werde.