Frankfurt (Reuters) - Die NordLB kommt bei ihrem Schrumpfkurs voran und hat im Auftaktquartal einen Gewinn erzielt.
Das Ergebnis vor Steuern sank auf 65 (Vorjahr: 68) Millionen Euro, wie die angeschlagene Landesbank am Dienstag mitteilte. Doch wegen hoher Restrukturierungskosten, die im zweiten Halbjahr auf die Bank zukommen, rechnet das Geldhaus im Gesamtjahr weiterhin mit roten Zahlen. "Die anstehende Restrukturierung der NordLB ist eine große Herausforderung", sagte Vorstandschef Thomas Bürkle. "Die erfolgreiche Neuaufstellung der Bank hat derzeit höhere Priorität als das Jahresergebnis für 2019."
Zu Jahresbeginn profitierte die Bank von niedrigeren Verwaltungskosten, die wegen des Personalabbaus um neun Prozent auf 265 Millionen Euro sanken. Zudem konnte sie faule Schiffskredite zu einem besseren Preis losschlagen als erwartet und daher Risikovorsorge auflösen. Negativ entwickelte sich dagegen der Zinsüberschuss, der wegen des Schrumpfkurses der Bank um 27 Prozent auf 258 Millionen Euro einbrach. Unter dem Strich verdiente die NordLB 54 (43) Millionen Euro.
Die NordLB soll in den kommenden Jahren deutlich kleiner werden. Die Bilanzsumme soll bis 2024 von aktuell 148 Milliarden Euro auf 95 Milliarden sinken, von den rund 5250 Vollzeitstellen sollen noch 2800 bis 3000 übrig bleiben.
Wegen Milliarden-Verlusten durch faule Schiffskredite muss die NordLB mit rund 3,6 Milliarden Euro gerettet werden. Insidern zufolge hakten die Verhandlungen zwischen Sparkassen und Niedersachsen zu Rettung und Umbau der NordLB jedoch zuletzt. Bürkle gab sich jedoch zuversichtlich: "Bei der Umsetzung der beschlossenen Kapitalmaßnahmen liegen wir weiterhin im Plan", sagte er.
Dem Rettungsplan zufolge schießen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt 1,7 Milliarden Euro zu und das Sparkassen-Lager 1,1 Milliarden Euro. Zudem stellt Niedersachsen Abschirmungen über etwa vier bis fünf Milliarden Euro für Kredite bereit, die das Kapital der Bank um 800 Millionen Euro entlasten. 2019-05-28T082957Z_1_LYNXNPEF4R0IK_RTROPTP_1_GERMANY-NORD-LB.JPG