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Nord-Stream-2-Start erst Ende 2020? 3 Gründe, warum das die Gazprom-Aktie jetzt nicht juckt!

Veröffentlicht am 03.01.2020, 09:30
Aktualisiert 03.01.2020, 09:36
© Reuters.
GAZP
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Es wird definitiv immer undurchsichtiger rund um die Aktie von Gazprom (MCX:GAZP) (WKN: 903276) und das wichtige EU-Projekt Nord Stream 2. Nachdem die USA ihre Sanktionen gegen die Pipeline in Kraft gesetzt haben, wurde es doch einigermaßen wild in diesem Kontext. Wohl auch, weil es nun definitiv einige Verzögerungen geben wird, zumal das eigentliche Verlegerschiff derzeit nicht mehr operiert.

Auch die Zeitpunkte der Fertigstellung variieren teilweise erheblich. Nachdem das Projekt eigentlich bis zum Ende dieses Jahres fertig gestellt werden sollte, ist nun sogar ein Finalisierungstermin bis Ende des kommenden Jahres im Gespräch. All das natürlich immer noch recht vage, zumal auch eine russische Lösung innerhalb weniger Monate mal up-to-date gewesen ist.

Die Aktie lassen all diese Wirrungen und Wendungen jedenfalls, positiv ausgedrückt, relativ kalt. Und wenn du mich fragst, existieren gute Gründe, wieso das auch weiterhin so bleiben wird.

Der Draht zur EU bleibt weiterhin gesichert Ein erster Grund, weshalb die Aktie von Gazprom nicht so stark reagieren muss, dürfte wohl damit zusammenhängen, dass der Draht zur EU weiterhin gesichert bleibt. Oder besser ausgedrückt: dass der russische Erdgaskonzern in der EU einen Großabnehmer hat, was wohl auch zukünftig so bleiben wird. Theoretisch sogar auch ohne Nord Stream 2.

Wie die 2 hinter diesem Projekt schließlich offenbart, handelt es sich bei der neuen Pipeline lediglich um eine zweite Röhre, die exakt neben einer ersten entlanglaufen soll. Im Umkehrschluss dürfte das den Investoren sehr deutlich zeigen, dass hier noch immer alles intakt ist und man sich aus Sicht der Absätze wenig Sorgen zu machen braucht.

Gegenwärtig werden dabei schließlich bereits über 50 Mrd. Kubikmeter Erdgas durch die Pipeline gepumpt, im vergangenen Geschäftsjahr 2018 sogar über 58 Mrd. Kubikmeter, wodurch die Auslastung bei über 100 % gelegen hat. Die hohe Nachfrage ist also prinzipiell da und die EU wird weiterhin ein starker Abnehmer bleiben. Komme, was da wolle.

Die Chancen könnten weiterhin überwiegen Des Weiteren dürften bei der Aktie von Gazprom auch weiterhin die langfristigen Chancen überwiegen. Kurzfristig existiert zwar einiges an Widerstand gegen vielerlei Pipelineprojekte. Die US-Sanktionen könnten schließlich auch den Bau von Turkish Stream tangieren. Langfristig dürfte jedoch auch hier vieles noch immer im Lot sein.

Auch wenn die USA und insbesondere viele US-Politiker das wohl mit Sicherheit anders sehen, dreht sich auch weiterhin nicht alles um diesen Staatenbund. Sowohl Gazprom, stellvertretend für Russland, als auch die EU bleiben autonom und werden weiterhin an ihren individuellen Lösungen basteln. Komme auch hier, was da wolle.

Langfristig dürften daher die Projekte Nord Stream 2, Turkish Stream und auch die weitere wichtige Pipeline nach China mit Namen Power of Siberia in Betrieb genommen werden, und das Beste: Die USA können diesen Projekten zwar Steine in den Weg legen, sie jedoch langfristig vermutlich nicht verhindern.

Das dürfte bei Gazprom mittel- bis langfristig zu neuen oder aber gesteigerten Absatzquellen führen, was die Aussichten weiter aufhellt. Auch das werden sich langfristig orientierte Investoren vermutlich in diesen Tagen wieder in den Hinterkopf rufen, weshalb die Aktie wohl so verhalten reagiert.

Die Aktie bleibt noch immer günstig Zu guter Letzt dürften Investoren auch bewertungstechnisch noch immer sehen, dass die Aktie vergleichsweise günstig ist. Bei einem derzeitigen Kursniveau von 257,11 Russische Rubel und einem 2018er-Gewinn je Aktie in Höhe von 65,89 Russische Rubel beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis noch immer geringe 3,9. Bei einer zuletzt gezahlten Dividende in Höhe von 16,61 Russische Rubel ist auch die Dividendenrendite mit 6,46 % sehr hoch.

Ein Bewertungsmaß, das wohl viel Pessimismus bereits eingepreist hat, auch was die aktuellen Wirrungen und Wendungen rund um die US-Sanktionen betrifft. Zumal es langfristig, wie gesagt, noch immer viele positive Aspekte und Aussichten gibt, weshalb die Gazprom-Aktie aus einem solchen Blickwinkel heraus noch immer attraktiv sein dürfte.

Alles halb so wild? Die derzeitigen US-Sanktionen sorgen daher für mächtig Trubel. Nichtsdestoweniger könnte es sich empfehlen, weiterhin mit einem langen Horizont in die Zukunft der Gazprom-Aktie zu blicken. Das, was man sieht, könnte noch immer attraktiv sein. Oder aber zumindest einen näheren Foolishen Blick wert.

Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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