Das Management von Novo Nordisk (NYSE:NVO) (WKN: A1XA8R) hat bereits sein Zahlenwerk für das vierte Quartal vorgelegt. Dem breiten Markt schien das offenbar zu gefallen. Trotz hoher Bewertung konnte die Aktie ein moderates Kursplus vorweisen. So weit, so gut.
Allerdings ist das auch nicht verwunderlich. Im Geschäftsjahr 2021 wuchs der Umsatz um 14 % währungsbereinigt, das Nettoergebnis um 13 % und das Ergebnis je Aktie sogar um 15 % im Jahresvergleich. Solide Wachstumsraten, die noch dazu mit Aktienrückkäufen in Höhe von 22 Mrd. Dänischen Kronen gekrönt werden.
Wir wollen es nicht bei diesem ersten Blickwinkel belassen. Das Zahlenwerk von Novo Nordisk hat schließlich noch eine Menge mehr zu bieten. Riskieren wir einen Blick auf die Details, der ebenfalls interessante Dinge offenbart.
Novo Nordisk: Der zweite Blick! Wie wir im zweiten Blick beispielsweise auch feststellen können, schüttet das Management von Novo Nordisk für das Geschäftsjahr 2021 nun insgesamt eine Dividende in Höhe von 10,40 Dänischen Kronen aus. Im Vergleich zu den vorherigen 9,10 Dänischen Kronen entspricht das erneut einem zweistelligen Wachstum. Mit einem Ausschüttungsverhältnis von ca. 49 % bleibt der Wert sehr nachhaltig. Ein weiteres Jahr mit einer Dividendenerhöhung und der Weg hin zur Dividendenaristokratie ist damit gegeben.
Aber bleiben wir bei den Zahlen: Für das Geschäftsjahr 2022 rechnet das Management von Novo Nordisk nun mit einem Umsatzwachstum zwischen 6 % und 10 % auf währungsbereinigter Basis. Das sind solide Werte, aber in Anbetracht eines Kurs-Gewinn-Verhältnisses von über 30 auch Wachstumsraten, die wir benötigen. Entscheidend ist jedoch auch, was das Ergebnis je Aktie macht. Das operative Ergebnis soll schließlich Wachstumsraten zwischen 4 % und 8 % ausweisen. Ohne Zweifel etwas, das wir beobachten sollten.
Kommen wir zu den einzelnen Produkten: Die GLP-1-Präparate sind erneut mit Erlösen von fast 54 Mrd. Dänischen Kronen entscheidend für Novo Nordisk. Rybelsus hat es auf einen Umsatz in Höhe von 4,8 Mrd. Dänischen Kronen gebracht. Wohingegen Ozempic der Wachstumstreiber und Blockbuster mit Erlösen von 33,7 Mrd. Dänischen Kronen bleibt. Wachstumsraten von 168 % (Rybelsus) und 58 % (Ozempic) zeigen jedoch, wie bedeutend diese Produkte für den dänischen Pharma- und Diabetes-Spezialisten sind.
Wachstum nötig, aber möglich! Novo Nordisk präsentiert uns entsprechend ein solides Zahlenwerk und einen Ausblick, der zumindest im Rahmen ist. Mein wichtiger Key-Take-Away ist: Trotz China-Bremse und Wegovy-Problemen im ersten Halbjahr bleibt die Ausgangslage wachstumsstark. Aber genau das ist nötig, um die vergleichsweise teure fundamentale Bewertung zu rechtfertigen.
Insbesondere die Präparate Rybelsus und Ozempic sind mit ihrem Volumen und den Wachstumsraten entscheidend für Novo Nordisk. Hier dürfte sich auch in Zukunft noch eine Menge des Wachstumspotenzials abspielen. Wir dürfen jedoch gespannt sein, wie das Management von Novo Nordisk die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 umsetzt.
Vincent besitzt Aktien von Novo Nordisk. The Motley Fool empfiehlt Novo Nordisk.
Motley Fool Deutschland 2022