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Novo Nordisk: Vergiss BioNTech, Diabetes gibt es auch noch nach Corona!

Veröffentlicht am 11.01.2021, 07:45
Aktualisiert 11.01.2021, 08:05
Novo Nordisk: Vergiss BioNTech, Diabetes gibt es auch noch nach Corona!
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Morningstar sucht mit dem Analyseansatz von Warren Buffett nach Unternehmen mit Burggräben. Durch Wettbewerbsvorteile sind die Betriebe vor Konkurrenten geschützt und können dadurch höhere Gewinne verzeichnen. Neulich habe ich den VanEck Vectors Morningstar Global Wide Moat ETF (NYSE:GOAT) (WKN: A2P6EP) vorgestellt, der die spannendsten Firmen dieser Recherche enthält. Neben einer fairen Bewertung bieten die Konzerne im ETF laut Morningstar so ausgeprägte Vorteile, dass diese in den nächsten 20 Jahren Bestand haben werden. Aus diesem Grund ist das Unternehmen Novo Nordisk (NYSE:NVO) (WKN: 213750) in dem ETF enthalten.

Die Aktie notierte am 08.01.2021 11 % höher als vor einem Jahr. Laut Morningstar wurde das dänische Pharmaunternehmen Ende Dezember zum fairen Wert gehandelt. In einer Börsenphase mit vielen heiß gelaufenen Aktien möglicherweise eine interessante Einstiegsmöglichkeit.

Was macht das Unternehmen, Entwicklung und Kennzahlen Novo Nordisk ist ein international tätiges Pharmaunternehmen, das sich auf den Bereich der Diabetes-Arzneimittel spezialisiert hat. In diesem Segment sind sie Weltmarktführer. Sie produzieren daneben Medikamente zur Blutgerinnung und Wachstumshormone. Heute leben laut der Internationalen Diabetes Förderation 463 Mio. Menschen weltweit mit Diabetes. Bis 2045 soll diese Zahl auf 700 Mio. Personen steigen. In einem wachsenden Markt hat Novo Nordisk einen Marktanteil von ca. 29 % im Bereich der Diabetesarzneien. Bei der Versorgung mit Insulin ist das Unternehmen mit 45 % unangefochten an der Spitze.

Der Star im Portfolio sind dennoch die neue Behandlungsform mit GLP-1-Analoga. Diese ahmen die Wirkung des Darmhormons GLP-1 nach. Dieses Hormon wird als Reaktion auf die Nahrungsaufnahme freigesetzt. Dadurch kann die Arznei eine Steigerung der Insulin- und Hemmung der Glukagon-Ausschüttung bewirken. Durch das Medikament werden die Ursachen bekämpft und die Nebenwirkungen sind geringer. Daher ziehen Ärzte diese Behandlung immer öfter der traditionellen Insulinbehandlung vor. Novo Nordisk konnte in den ersten neun Monaten 2020 ein Wachstum von 29 % in diesem Segment verzeichnen. Da man mit Eli Lilly (NYSE:LLY) (WKN: 858560) nur einen Wettbewerber mit einem ähnlichen Produkt hat, dominiert man mit einem Marktanteil von 49,9 %.

Große Hoffnungen setzt man zudem auf das oral einzunehmende Rybelsus. Dabei handelt es sich um das erste GLP-1-Medikament, bei dem das lästige Spritzen entfällt. Auf diesem Gebiet hat man aktuell keinen Konkurrenten. Zum Teil kannibalisiert man sich auch selbst durch die neuen Behandlungsformen. Allerdings wird man auch Konkurrenten mit veralteten Medikamenten aus den Markt drängen und so unter dem Strich profitieren.

Fundamentaldaten von Novo Nordisk und Einschätzungen Das Wort Verschuldung kennt das Management von Novo Nordisk nur aus Erzählungen. Die erwartete operative Marge zum Ende des Geschäftsjahres 2020 liegt bei über 42 %. In diesem Bereich hat sich das Unternehmen bereits in den letzten drei Jahren bewegt. Auch zukünftig kann man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit solchen Werten rechnen. Die Free-Cashflow-Rendite liegt für das Geschäftsjahr 2020 voraussichtlich bei ca. 4 %. Sollte das Wachstum wie von den Analysten erwartet in den nächsten beiden Jahren eintreten, würde die Rendite bereits bei fast 5 % liegen. Das Unternehmen ist damit zwar nicht wirklich günstig, aber anhand der positiven Zukunftsaussichten und des krisensicheren Geschäftsmodells ist die Aktie auch nicht direkt teuer.

Laut Morningstar verfügt Novo Nordisk über einen breiten Burggraben. Als Gründe werden die globale Größe von Novo Nordisk und die starken immateriellen Vermögenswerte im weltweiten Diabetesmarkt genannt. Daneben sehen die Analysten ein wachsendes Potenzial der GLP-1-Medikamente im Kampf gegen Fettleibigkeit. Bei kleineren Rücksetzern habe ich das Papier für einen direkten Einstieg auf dem Schirm. Ansonsten bestärkt mich die Analyse in dem Kauf desiShares STOXX Europe 600 Health Care UCITS (DE:SXDPEX) (WKN: A0Q4R3), in dem Novo Nordisk das viertgrößte Unternehmen ist.

Florian Hainzl besitzt Anteile am VanEck Vectors Morningstar Global Wide Moat ETF. The Motley Fool empfiehlt Novo Nordisk.

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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