FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Interesse des chinesischen Mischkonzerns Shanghai Electric Group an Manz (XETRA:M5ZG) hat die Aktien des kriselnden Reutlinger Spezialmaschinenbauers am Montagmorgen befeuert. Die Manz-Papiere stiegen zuletzt um 14,06 Prozent auf 42,60 Euro. Damit kletterten sie zumindest wieder bis auf das Niveau vom Dezember 2015.
Beide Unternehmen wollten in den Bereichen Energiespeichersysteme, Solar und Automationstechnologie zusammenarbeiten, hatte das deutsche Hightech-Unternehmen am Sonntag mitgeteilt. Damit verbunden sei eine "maßgebliche Beteiligung" von Shanghai Electric an Manz.
Die Zusammenarbeitet sei für Manz die "letzte Ausfahrt" gewesen, sagte Equinet-Analystin Victoria Kruchevska. Manz stellt Maschinen für die Solar- und Batterieindustrie her, aber auch für die Bearbeitung von Smartphone- und Tablet-Displays. Vor allem die Zukunft der Solarsparte bei Manz war angesichts der Branchenkrise zuletzt ungewiss.
Laut Analyst Karsten Iltgen vom Düsseldorfer Bankhaus Lampe ist diese Partnerschaft der wichtigste strategische Schritt in der Geschichte des Unternehmens. Dadurch würden alle Bilanzprobleme von Manz gelöst, so der Experte. Ein Börsianer merkte allerdings an, er rate nach "einigen Enttäuschungen" in der Vergangenheit zur Vorsicht.
Es war ausgerechnet die Konjunkturabkühlung in China, die den Schwaben noch im Herbst des vergangenen Jahres schwer zugesetzt hatte. Wegen der Verschiebung zahlreicher fest eingeplanter Aufträge hatte die damals noch im TecDax (TecDAX) notierte Gesellschaft ihre Prognose für 2015 ein weiteres Mal drastisch zusammenstreichen müssen. Der Kurs stürzte ab.
Im Dezember mussten die Manz-Aktien zudem ihren Platz im TecDax zugunsten des Wafer-Herstellers Siltronic (XETRA:WAFGn) räumen. Der Kurs bröckelte weiter ab und markierte am 9. Februar mit 22,56 Euro den tiefsten Stand seit Anfang 2013.