Von Scott Kanowsky
Investing.com -- Der Primark-Eigentümer Associated British Foods PLC (LON:ABF) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen deutlichen Gewinnanstieg registriert, trotz einer hohen Einmalbelastung aufgrund von Problemen in seinem Deutschland-Geschäft. Nach der Vorlage der Zahlen stieg der Aktienkurs um mehr als 4 %.
Der operative Jahresgewinn legte im abgelaufenen Geschäftsjahr um 46 % auf knapp 1,18 Milliarden Pfund (1 Pfund = 1,1474 Dollar) zu.
Grund für den Gewinnsprung war ein "signifikanter" Anstieg der Kundenfrequenz nach der Pandemie in der Schlüsselsparte Primark, wo der Gesamtumsatz im Jahresvergleich um 43 % auf 7,7 Milliarden Pfund anstieg. Auch in der Lebensmittelsparte des Mischkonzerns wuchs der Umsatz bei konstanten Wechselkursen um 10 %, was zum Teil auf die gestiegenen Zuckerpreise zurückzuführen war.
Das Primark-Geschäft in Kontinentaleuropa entwickelte sich hingegen nicht so gut. Die Umsätze entwickelten sich auf vergleichbarer Basis in dieser Region schwächer. Laut AB Foods sei dieser Trend auf die Kaufzurückhaltung der Kunden angesichts der hohen Inflation zurückzuführen.
Das konzernweite Ergebnis wurde auch durch einen außerordentlichen Aufwand in Höhe von 206 Millionen Pfund aus einer nicht zahlungswirksamen Abschreibung von Vermögenswerten des Primark-Geschäfts in Deutschland beeinträchtigt. Die Belastung ergab sich daraus, dass die Nachfrage im zweiten Halbjahr nicht ausreichte, um die Kosten für die Ladenflächen in dem Land zu decken, die laut AB Foods dort viel größer seien als an anderen Primark-Standorten.
Die Verkaufsdichte in Deutschland, die schon vor den pandemiebedingten Filialschließungen rückläufig war, werde sich nun "wahrscheinlich nicht erholen", warnte das Unternehmen.
"Deutschland ist ein Markt mit hohen Betriebskosten für den Einzelhandel. Infolgedessen erfordert der diskontierte Cashflow unserer revidierten Prognose für unsere deutschen Filialen die Erfassung einer Wertminderung, die in diesem Jahresabschluss verbucht wurde", sagte AB Foods.
Was die Zukunft anbelangt, so wies der Konzern darauf hin, dass die Kosteninflation sowohl erheblich als auch volatil bleibt. Man werde versuchen, diese höheren Ausgaben auf die "angemessenste Weise" auszugleichen. Die Preise für Primark-Artikel sollen jedoch nicht weiter erhöht werden.
Die Analysten von Citi äußerten sich nach wie vor zurückhaltend in Bezug auf die anhaltende Erosion der Gewinne von AB Foods im Jahr 2023.
Die Entscheidung des Unternehmens, ein jährliches Aktienrückkaufprogramm im Wert von 500 Millionen Pfund zu starten, bezeichneten sie jedoch als "richtigen" Schritt, der zur Stärkung der Finanzen des Unternehmens beitragen wird.