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P&R-Insolvenzverwalter will Container-Geschäft weiter betreiben

Veröffentlicht am 24.07.2018, 15:04
© Reuters. Cargo containers are stacked up at Hafen Freudenau harbour at the river Danube in Vienna

München (Reuters) - Der Insolvenzverwalter des Container-Vermieters P&R sieht den Betrugsverdacht gegen die ehemaligen Geschäftsführer erhärtet.

Die deutschen Gesellschaften hätten "offensichtlich über viele Jahre hinweg Verträge mit Anlegern über Container geschlossen, die es de facto nie gegeben hat", erklärte Insolvenzverwalter Michael Jaffé am Dienstag in München. Statt rund 1,6 Millionen Schiffscontainern, die P&R als Kapitalanlage an 54.000 Anleger verkauft und zurückgemietet hatte, seien nur 618.000 vorhanden, gehe aus der Buchhaltung der für die Vermietung zuständigen Schweizer P&R-Gesellschaft hervor, heißt es in einem Bericht Jaffés an das Amtsgericht München. Die Lücke habe sich seit 2007 immer weiter vergrößert, weil P&R das frisch eingeworbene Geld verwendet habe, um die Altanleger zu bedienen.

© Reuters. Cargo containers are stacked up at Hafen Freudenau harbour at the river Danube in Vienna

Das Insolvenzverfahren sei am Dienstag offiziell eröffnet worden, teilte Jaffé mit. Die Anleger hatten zuletzt rund 3,5 Milliarden Euro in die Container investiert. Noch im Februar und März hatte P&R ihnen Mieten für die Container gezahlt. Danach sei die Liquidität fast vollständig aufgebraucht gewesen - in Deutschland und der Schweiz. Zeitweise galt P&R als größter Schiffscontainer-Vermieter der Welt. Nach einigen Jahren wurden die Metallboxen von den Anlegern zurückgekauft, teilweise zu vorab garantierten Preisen. Anders als P&R ihnen vorgespiegelt hatte, gehörten ihnen aber keine bestimmten Container.

Jaffé will das Geschäft mit Reedereien und Leasingfirmen so lang wie möglich weiter betreiben, um den Schaden zu minimieren. "Ein übereilter Verkauf der gut vermieteten und nahezu vollständig ausgelasteten Containerflotte würde zum jetzigen Zeitpunkt unnötig Werte vernichten." Das Vermietgeschäft wird von der Tochter im schweizerischen Zug betrieben, die aus der Insolvenz herausgehalten werden soll, damit ihre Einnahmen an die deutschen Gläubiger fließen können. Von den Gesellschaftern und Managern sei dagegen wohl nicht viel zu holen, auch wenn er bereits Ansprüche gegen sie geltend gemacht habe, sagte Jaffe. Zwei Geschäftsführer seien inzwischen gestorben, Firmengründer Heinz Roth helfe bei der Aufklärung.

Die Anleger haben nun bis zum 14. September Zeit, ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter anzumelden. Für die ersten Gläubigerversammlungen am 17. und am 18. Oktober hat Jaffe wegen der großen Zahl der Geschädigten vorsorglich die Olympiahalle in München mit 12.500 Sitzplätzen angemietet.

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