Die Aktie von Prosiebensat 1 Media (DE:PSMGn) (WKN: PSM777) könnte sich weiterhin in einer zwiegespaltenen Situation befinden. Einerseits gibt es Investoren und Analysten, die die günstige Bewertung im Medien-Segment betonen. Wenn sich das klassische TV-Geschäft noch etwas hält oder die Streaming-Ambitionen erfolgreich werden, könnte sich ein Engagement womöglich auszahlen.
Andere Investoren betonen hingegen eher das schwindende Marktpotenzial. Das klassische Fernsehen dürfte zwar nicht von der Bildfläche verschwinden, zumindest nicht alsbald. Das Streaming ist jedoch konsequent auf dem Vormarsch und luchst Unternehmen und Konzernen wie ProSiebenSat.1 Media das operative Geschäft nach und nach ab.
Wie man die Aktie einordnen möchte, ist einem daher grundsätzlich natürlich selbst überlassen. Interessant ist jetzt jedoch, dass ein größerer Investor bei ProSiebenSat.1 Media die eigene Beteiligung reduziert hat. Hier ist der Kontext.
ProSiebenSat.1 Media: Ein Großinvestor verkauft! Wie wir mit Blick auf die aktuelle Nachrichtenlage rund um ProSiebenSat.1 Media erkennen können, ist ein größerer Investor offensichtlich dabei, seine Beteiligung zu reduzieren. Hierbei handelt es sich um Daniel Kretinsky, der zuvor rund 4,83 % aller ausstehenden Aktien besessen hat. Eine Beteiligung, die zuletzt auf ca. 2,97 % abgeschmolzen ist. Das ist ohne Zweifel ein weiterer, vergleichsweise größerer Verkauf.
Kretinsky ist jedoch nicht erst jüngst in Verkaufslaune bei den Aktien von ProSiebenSat.1 Media. Mit Blick auf den Februar können wir erkennen, dass es auch hier bereits Verkäufe der Medien-Aktie gegeben hat. Der größere Investor hat ursprünglich schließlich rund 8 % aller ausstehenden Aktien besessen. Auch das Börsenportal finanzen.net berichtet über die derzeitige Verkaufslaune des Investors.
Kretinsky ist außerdem vor lediglich anderthalb Jahren mit seiner Beteiligung bei ProSiebenSat.1 Media eingestiegen. Sein Engagement können wir daher als vergleichsweise kurzlebig betrachten. Der größere Investor galt jedoch als potenzieller Gegenspieler zum größeren Investor Mediaset. Immerhin: Die Italiener halten offensichtlich an ihrer Beteiligung an dem deutschen ehemaligen DAX-Konzern weiterhin fest.
Ist die Aktie unternehmensorientiert attraktiv …? Diese Insider-Verkäufe zeigen mir jedenfalls, dass die Frage, ob die Aktie von ProSiebenSat.1 Media unternehmensorientiert attraktiv ist, durchaus relevant ist. Um das klarzustellen: Für Mediaset, den größten Investor, offensichtlich. Die Italiener haben ihre Beteiligung in den letzten Jahren konsequent ausgebaut. Möglicherweise auch, weil sie strategisch mit den deutschen Branchenkollegen näher zusammenarbeiten wollen.
Für Foolishe Investoren bleibt der Mix jedoch zumindest fraglich. Das klassische TV besitzt durch das Streaming Schwierigkeiten. Die Perspektive ist nicht zwingend klar auf Wachstum gepolt. Kretinsky könnte ein weiterer Investor sein, der womöglich eher auf einen Turnaround spekuliert hat. Allerdings unternehmensorientiert nicht an einem langen Halten der Aktien interessiert ist. Das könnte zumindest eine Deutungsoption sein.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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