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Quartalszahlen an der Börse können mehr schaden als nützen

Veröffentlicht am 03.08.2018, 14:11
Aktualisiert 03.08.2018, 14:21
© Reuters.  Quartalszahlen an der Börse können mehr schaden als nützen
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Wir befinden uns derzeit mitten in der aktuellen Quartalsberichtssaison, in der die Unternehmen ihre Zahlen für das 2. Quartal des laufenden Jahres vorlegen. So hat beispielsweise gestern das DAX-Schwergewicht Volkswagen (DE:VOWG) seine jüngste Quartalsbilanz vorgelegt (ich habe darüber gestern an dieser Stelle berichtet).

Da die Marktteilnehmer in diesem Jahr ohnehin recht nervös sind (nach einen fast schon zu ruhigen Börsenjahr 2017), gab es am Aktienmarkt in den vergangenen Tagen und Wochen nach Vorlage der jüngsten Quartalszahlen teils deutliche Kursausschläge, wenn die Umsatz- und Gewinnprognosen verfehlt oder überboten wurden.

Insbesondere bei kleineren Unternehmen können Abweichungen schnell zweistellige Kursreaktionen auslösen. Dabei ist zu beobachten, dass negative Abweichungen in der Regel stärker bestraft werden als positive Abweichungen belohnt werden. Diese unberechenbaren Kurssprünge bringen aus meiner Sicht völlig unnötige Schwankungen in den Markt. Daher bin ich kein Anhänger der Quartalszahlen.

3 Monate sind zu kurz

Mini-Zeiträume von nur 3 Monaten sind schlicht und einfach zu kurz, um eine fundierte Aussagekraft zu haben. Bei kleineren Unternehmen kann schon eine einzelne Auftragsverschiebung reichen, um Umsatz und Gewinn auf Quartalsebene zu beeinflussen.

Oder denken Sie daran, dass Feiertage für Unternehmen ungünstig liegen können. Wenn in einem Quartal aufgrund von Feiertagen plötzlich 2 Arbeits- und Verkaufstage fehlen, beeinflusst das die Zahlen. Zahlen für das gesamte Geschäftsjahr sind elementar wichtig, Halbjahreszahlen sind in kurzer Form ein hilfreicher Zwischen-Check, aber 3-Monats-Zahlen braucht kein Mensch. Die Aussagekraft ist viel zu gering.

Mein zweiter Kritikpunkt: Der Aufwand ist für die Unternehmen viel zu groß. Jeder Quartalsbericht bindet Management-Kapazitäten und blockiert Verwaltungseinheiten in den Unternehmen. In der Buchhaltung kann man sich oft nur noch von Quartal zu Quartal hangeln. Es fehlt dann die Zeit für das eigentliche operative Geschäft.

Und der wichtigste Kritikpunkt: Die Unternehmen werden faktisch gezwungen, eine falsche Perspektive zu wählen. Da die Aktienmärkte (leider) so stark auf die Quartalszahlen achten, steht in vielen Unternehmen das Erreichen der 3-Monats-Ziele im Vordergrund.

Maßnahmen, die diese Ziele gefährden, werden verdrängt. Ein Zeithorizont von 3 Monaten kann aber nicht für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung entscheidend sein. Das Management muss die nächsten Jahre, bei großen Investitionen Jahrzehnte, im Blick haben, nicht die kommenden 12 Wochen.

Das Gegenteil von gut ist gut gemeint

Auch an der Börse gilt: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint! Die Quartalsberichte der Unternehmen sollten ein schöner Extra-Service für Sie als Aktionäre sein, verändern aber im hektischen Internet-Zeitalter, wo Börsenentscheidungen zum Teil in weniger als 1 Sekunde getroffen werden, zu stark den Blickwinkel.

Die Kritik an der „Quartals-Denke” wird auch in den Unternehmen lauter. In diesem Jahr haben sich Warren Buffett, der legendäre Chef der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) und Jamie Dimon, Chef der einflussreichen US-Bank JP Morgan, an die Spitze der Bewegung gesetzt.

Eine konkrete Maßnahme: Buffett und Dimon legen zwar weiterhin Quartalszahlen vor, verzichten jedoch darauf, Quartalsprognosen abzugeben. Das ist zumindest ein erster Schritt in die richtige Richtung. Buffett begründet auch seine kritische Haltung: „Wenn es Managern nur noch darum geht, die gesetzten Zahlen zu erreichen, handeln sie oft nicht im langfristigen Interesse des Unternehmens.”

Sie als Privatanleger können den Wahn der Quartalszahlen nicht stoppen, aber Sie können die Zahlen mit mehr Gelassenheit betrachten. Schon das sorgt für etwas mehr Ruhe und mehr Nachhaltigkeit bei der Geldanlage. Daher mein Rat: Legen Sie nicht jeden Quartalsbericht (egal ob gut oder schlecht) auf die Goldwaage.

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Ein Beitrag von Rolf Morrien.

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