Von Geoffrey Smith
Investing.com - Rémy Cointreau (EPA:RCOP) notierte im frühen Handel schwächer, nachdem der französische Spirituosenriese sagte, er erwarte, dass sich das Wachstum in der zweiten Hälfte seines Geschäftsjahres verlangsamen werde.
CEO Eric Vallat sagte, dass die sechs Monate bis März wahrscheinlich eine „Rückkehr zum normalen Konsum in der Post-Covid-Ära“ zeigen werden.
In absoluten Zahlen erwartet das Unternehmen, dass der Konsum deutlich über dem Vor-Corona-Niveau liegen wird. Aber Vallat warnte davor, dass das herausragende Wachstum des Unternehmens in den letzten zwei Jahren zu einigen harten Vergleichen führen wird. Er bekräftigte aber die Gesamtjahresprognose und sagte, dass das Unternehmen bei der Erreichung seiner strategischen Ziele dem Zeitplan voraus sei.
Die Aktie von Rémy Cointreau verlor bei Börsenöffnung mehr als 3 %, konnte ihre Verlust aber wieder weitestgehend kompensieren. Derzeit werden die Papiere nur noch 0,5 % im Minus gehandelt. Der Aktienkurs hatte sich zu Pandemiezeiten mehr als verdoppelt, da viele Verbraucher während der Lockdowns versucht hatten, sich mit kleinem Luxus zu trösten. Mehr als die Hälfte dieser Zugewinne konnte das Unternehmen trotz eines starken Ausverkaufs der Aktien in diesem Jahr halten.
Für das erste Halbjahr konnte das Unternehmen sogar einige beeindruckende Preissteigerungen von über 11 % gegenüber dem Vorjahr durchsetzen. Das ist ein weiterer Indikator dafür, wie viel der Inflation auf Verbraucherpreisebene eher auf Margensteigerungen als auf andere Faktoren zurückzuführen ist. Trotz der Preiserhöhungen stiegen die Verkäufe um 9,7 %, was einem organischen Umsatzwachstum von insgesamt 21 % entspricht.
Die Abwertung des Euro sorgte ebenfalls für kräftigen Rückenwind und trug über 48 Mio. Euro zum Umsatz bei. Zudem konnte die operative Marge so um 2,2 % gesteigert werden. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzzuwachs von 110 bis 120 Mio. Euro und einem Betriebsgewinn von 55 bis 60 Mio. Euro.
Wechselkursschwankungen machen mehr als die Hälfte des Margenausbaus aus. Ein Großteil der weiteren Verbesserungen war auf die vorübergehende Aussetzung der Marketingausgaben in China zurückzuführen. Das Unternehmen hatte befürchtet, dass chinesische Verbraucher aufgrund der unzähligen Lockdowns nicht entsprechend auf die Situation reagieren könnten.
Der Nettogewinn stieg um 67 % auf 224 Mio. Euro, während der Gewinn je Aktie um 65 % auf 4,40 Euro zulegte.