Paris (Reuters) - Google (NASDAQ:GOOGL) zieht ins Cockpit bei Renault-Nissan ein.
Am Dienstag gab die Allianz (DE:ALVG) der Autobauer Renault-Nissan-Mitsubishi bekannt, ab 2021 die Infotainment-Dienste des US-Techgiganten zu verwenden. Dann soll das Betriebssystem Android in allen neuen Fahrzeugen installiert werden. Bekannt sind vor allem die Google-Landkarten und der Sprachassistent. Allerdings hat Android Tausende weitere Apps im Angebot. Finanzielle Details der Zusammenarbeit wurden nicht veröffentlicht.
Der US-Konzern, der bereits fürs Infotainment bei Volvo sorgt, steigt mit dem Deal umgehend zu einem ernstzunehmenden Anbieter der immer wichtiger werdenden Technologie im Cockpit auf. Im vergangenen Jahr verkauften Renault, Nissan (T:7201) und Mitsubishi (T:7211) zusammen rund 10,6 Millionen Fahrzeuge. Bisher sind viele Autobauer wie BMW (DE:BMWG) oder Daimler (DE:DAIGn) davor zurückgeschreckt, die Kontrolle über die Daten abzugeben. Experten rechnen damit, dass die Umsätze mit Dienstleistungen im Auto in der Zukunft deutlich anziehen.
An der Börse sorgte die Ankündigung von Renault-Nissan-Mitsubishi vor allem bei Navigationsgeräte-Herstellern für Ausschläge. Die Aktien von TomTom aus den Niederlanden stürzten zwischenzeitlich fast 30 Prozent ab und steuerten auf den größten Tagesverlust seit mehr als 13 Jahren zu. Experten gehen davon aus, dass der Deal auch Premiumanbieter animieren könnte, über ihre Technologiestrategien nachzudenken.