Von Geoffrey Smith
Investing.com - Die Papiere von Rio Tinto (LON:RIO) rutschten am Mittwoch im frühen Handel leicht ins Minus, nachdem der Bergbaugigant konservative Produktionsprognosen für 2023 veröffentlicht hatte. Dabei erwartet das Management nach eigenen Angaben keinen Produktionsanstieg in seiner wichtigen Eisenerzmine Pilbara in Westaustralien.
Rio sagte, dass es erwartet, dass die Produktion von Pilbara, die größtenteils die industrielle Nachfrage in China deckt, im nächsten Jahr in einem Bereich zwischen 320 und 335 Millionen Tonnen bleiben wird. Es wird erwartet, dass die Produktionskosten in der Mine zwischen 21 und 22,5 USD pro Tonne liegen werden. Die Produktion von Pellets, dem wichtigsten Zwischenprodukt, wird voraussichtlich um etwas mehr als 2 % auf etwa 10,75 Mio. Tonnen steigen.
Die Preise für Eisenerz sind in den letzten Monaten weitgehend auf das Niveau von vor der Pandemie zurückgekehrt. 2020 waren sie als Reaktion auf die weltweiten fiskal- und geldpolitischen Anreize in die Höhe geschnellt.
Das Unternehmen gab außerdem an, dass es im nächsten Jahr voraussichtlich mehr Kupfererz abbauen wird. Niedrigere Gehalte werden jedoch zu einem leichten Rückgang der Produktion von raffiniertem Kupfer führen. Die Unternehmensführung rechnet mit einem Anstieg der geförderten Kupfermenge von 500.000 bis 575.000 Tonnen in diesem Jahr auf etwa 575.000 Tonnen. Die Mitte der Spanne für die Produktion von raffiniertem Kupfer wird jedoch von 205.000 Tonnen in diesem Jahr auf 195.000 Tonnen fallen. Das Unternehmen erwartet, dass seine Barmittelkosten für Kupfer in einem Bereich um 1,70 USD pro Pfund liegen werden.
Im Gegensatz dazu erwartet das Unternehmen einen Anstieg der Primärproduktion von Aluminium um rund 5 % auf 3,20 Millionen Tonnen.
Rio hat Kupfer zu einer strategischen Priorität für die kommenden Jahre erklärt, da es eine zentrale Rolle bei der Revolution der Elektromobilität spielt. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Elektrifizierung die weltweite Nachfrage bis 2035 um 25 % steigern wird. Dafür hat das Unternehmen bis zu 3 Mrd. USD pro Jahr für Investitionen in Projekte wie die Kupfermine Tolgoi in der Mongolei und das Lithiumprojekt Rincon in Argentinien vorgesehen.
Das Unternehmen sagte auch, dass es erwartet, dass die Diamantenproduktion im nächsten Jahr um fast 30 % auf etwa 3,4 Mio. Karat fallen wird.
Aktuell hat sich die Aktie von Rio Tinto wieder von einem anfänglichen Minus erholt und notiert jetzt 0,38 % im Plus bei 70,53 Euro.