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ROUNDUP 2: Bayer hält an Konzernziel fest - Prognose 'zunehmend ambitioniert'

Veröffentlicht am 31.07.2013, 11:04
(Neu: Aktie auf Rekordhoch, Analysten, mehr Details)

LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hält trotz Schwächen im Kunststoffgeschäft an seinen Prognosen für 2013 fest. Die Ziele erschienen aber 'zunehmend ambitioniert', räumte Unternehmenschef Marijn Dekkers am Mittwoch bei Vorlage des Berichts zum ersten Halbjahr ein. 'Es bleibt abzuwarten, inwieweit die unerwartet schwache Entwicklung bei MaterialScience durch die bessere Performance der Life-Science-Bereiche kompensiert werden kann.' Während das Gesundheits- (Healthcare) und Agrogeschäft (Cropscience) im zweiten Quartal dynamisch wuchsen, blieb das Kunststoffgeschäft (MaterialScience) schwach. Hier belasteten in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld gesunkene Absatzpreise und höhere Rohstoffkosten.

Nach einem schwachen ersten Halbjahr ist Dekkers für den Teilkonzern MaterialScience, der für gut ein Viertel der Umsätze steht, erneut etwas pessimistischer gestimmt. Dessen Umsatz dürfte 2013 den Vorjahreswert von 11,5 Milliarden Euro nicht ganz erreichen. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) werde unter dem Vorjahr liegen. Bisher hatte Bayer einen leichten Umsatzanstieg auf rund 12 Milliarden Euro und ein EBITDA in der Größenordnung des Vorjahres angepeilt. Bereits nach dem ersten Quartal hatte Bayer die Latte für diesen Teilkonzern etwas niedriger gelegt.

HÖHERE UMSATZERWARTUNG FÜR NEUE PHARMAPRODUKTE

Für Ausgleich sorgten bisher Zuwächse in den sogenannten Life Science-Bereichen. Healthcare profitierte im zweiten Quartal insbesondere von neuen Pharma-Produkten, deren Markteinführung deutlich besser als erwartet verlief. Deshalb erhöhte der Konzern die Umsatzerwartung für neue Pharmaprodukte für das laufende Jahr von bisher 1,0 auf nun 1,4 Milliarden Euro. DZ-Bank-Analyst Peter Spengler sprach von einer 'exzellenten Entwicklung' bei neuen Mitteln. Neben dem Gerinnungshemmer Xarelto und dem Krebsmittel Stivarga sticht dabei vor allem das Augenmittel Eylea heraus. In der Branche gilt Bayer mit Blick auf neue Produkte als sehr gut positioniert.

CropScience hat laut Bayer im zweiten Quartal seine erfreuliche Geschäftsentwicklung in einem weiterhin positiven Marktumfeld fortgesetzt. Die Prognosen für Healthcare und Cropscience für 2013 behielt Bayer bei. Für den Gesamtkonzern stellt Bayer 2013 weiter eine Steigerung des EBITDA vor Sonderposten im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Der Umsatz werde bereinigt um Währungseffekte um vier bis fünf Prozent auf etwa 40 bis 41 Milliarden Euro klettern. Beim bereinigten Ergebnis je Aktie wird ein Plus im oberen einstelligen Prozentbereich erwartet.

KUNSTSTOFFGESCHÄFT BLEIBT SCHWACH

Getrieben von einem erneut starken Agro-Geschäft legte der Umsatz im zweiten Quartal um 1,9 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro zu. 'Insgesamt hat das anhaltend hohe Preisniveau für Agrarrohstoffe unser Geschäft weiter begünstigt', sagte Dekkers. Zuwächse gab es sowohl bei Pflanzenschutzmitteln und Saatgut als auch im Gesundheitsbereich, während das Kunststoffgeschäft einen leichten Rückgang verzeichnete. Hier macht sich weiter die Konjunkturschwäche bemerkbar. Das Marktumfeld sei auch im zweiten Quartal 'schwierig' gewesen. Besonders schwach war das Geschäft mit Kunststoffen (Polycarbonates). Die schwächere Nachfrage sorgte für geringere Absatzmengen und Überkapazitäten drückten auf die Preise. Das operative Ergebnis des Teilkonzerns sackte um 28,5 Prozent ab.

Im Gesamtkonzern legte das EBITDA vor Sonderposten im zweiten Quartal dank kräftiger Zuwächse im Agro- und Gesundheitsgeschäft hingegen um 1,2 Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro zu. Der Gewinn erhöhte sich rein optisch sprunghaft um drei Viertel auf 841 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatten Sonderlasten insbesondere für Rechtsfälle im Zusammenhang mit gefährlichen Nebenwirkungen der Verhütungsmittel Yaz und Yasmin den Konzern allerdings stark belastet. Analysten hatten bei allen Kennzahlen Werte in ähnlichen Größenordnungen erwartet.

AKTIE LEGT NACH ANFÄNGLICHEN VERLUSTEN ZU

Am Finanzmarkt machte Bayer anfängliche Kursverluste im Verlauf wett und legte zwischenzeitlich mehr als vier Prozent auf 88,04 Euro zu - so teuer war das Papier noch nie. Bis auf Materialscience habe Bayer solide Resultate abgeliefert, erklärte Equinet-Analystin Marietta Miemietz. Auch Bernstein-Experte Jeremy Redenius zeigte sich von den Aussagen zum Ausblick und den entscheidenden Kennzahlen der Leverkusener kaum überracht. Die Schwäche bei MaterialScience sei erwartet worden./jha/ep

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