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ROUNDUP 3: EADS nennt sich künftig Airbus - Flugzeugbauer sorgt für Gewinnsprung

Veröffentlicht am 31.07.2013, 11:00
(neu: Aussagen aus Telefonkonferenz zu Stellenabbau, Details, Hintergrund, Aktienkurs, Analystenstimme)

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Aus EADS wird Airbus: Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern gibt sich einen neuen Namen und heißt künftig wie seine wichtigste Tochter. 'Wir bekräftigen damit die Bedeutung unseres zivilen Flugzeuggeschäfts innerhalb unserer Gruppe', sagte Konzernchef Thomas Enders bei der Vorlage der Quartalsbilanz am Mittwoch. 'Wir setzen auf die bekannteste Marke des Konzerns.' Im zweiten Quartal steuerte der Flugzeugbauer über 70 Prozent zum operativen Konzerngewinn bei - EADS verdiente mehr als von Analysten erwartet. Das Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft will Enders nun großteils in einer Sparte zusammenführen.

Die EADS-Aktie reagierte am Morgen mit einem Kursanstieg von gut drei Prozent auf die Nachrichten. Zuletzt lag das Papier an der Pariser Börse noch mit 1,74 Prozent im Plus bei 45,04 Euro und war damit zweitstärkster Wert im Index CAC-40. DZ-Bank-Analyst Markus Turnwald zeigte sich von den Quartalszahlen begeistert. Die ersten Schritte des Konzernumbaus stellten allerdings noch keinen Meilenstein dar.

RÜSTUNG WIRD GEBÜNDELT

Enders will die bisherige Raumfahrttochter Astrium, die Wehrsparte Cassidian und den Bereich Airbus Military zusammenlegen. Die Einheiten firmieren künftig unter dem Namen Airbus Defence & Space. Sitz der neuen Sparte mit rund 45.000 Mitarbeitern wird München, Chef wird der bisherige Cassidian-Leiter Bernhard Gerwert. Auch die Hubschrauber-Tochter Eurocopter bekommt einen neuen Namen und wird neben Airbus, Airbus Defence & Space als Airbus Helicopters die dritte Division des europäischen Konzerns.

'Was wir heute präsentieren, ist eine Evolution, keine Revolution', sagte Enders. Während die Transport- und Tankflugzeuge von Airbus Military unter das Dach der neuen Rüstungs- und Raumfahrtsparte schlüpfen, werden die Militär- und Zivilhubschrauber allerdings auch künftig unter einheitlicher Führung entwickelt und gebaut. Es gebe zu viele Gemeinsamkeiten innerhalb der Helikoptertechnik, so dass eine Trennung wenig Sinn ergebe, sagte Enders. Der Konzern ähnelt damit künftig verstärkt dem US-amerikanischen Rivalen Boeing , der Rüstung und Raumfahrt ebenfalls in einem Bereich zusammengefasst hat.

UMSETZUNG 2014

Zu möglichen Stellenstreichungen im Zuge des Umbaus wollte sich Enders noch nicht äußern. Auch andere Details will die Konzernführung erst im vierten Quartal verraten. Sowohl behördliche Genehmigungen als auch Gespräche mit dem Betriebsrat stehen noch aus. Umgesetzt werden soll die Umstrukturierung ab Anfang 2014, dann soll auch die Umbenennung in Airbus greifen. Die neue Struktur solle etwa in einem Jahr in Kraft treten, sagte der EADS-Chef.

Die Neuordnung begründete die Konzernspitze mit den stagnierenden oder gar schrumpfenden Verteidigungsbudgets in der 'westlichen Welt'. Die Bündelung des Rüstungsgeschäfts soll den Zugang zu den Kunden verbessern, Kosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit steigern helfen. Bei den Verkehrsfliegern konkurriert der Konzern bislang vor allem mit Boeing. Im Rüstungsgeschäft gibt es Wettbewerber selbst in der Heimat. Zuletzt stach der französische Dassault-Konzern mit seinem Kampfflieger Rafale den unter der Führung von EADS gebauten Eurofighter bei einem Großauftrag in Indien aus. Künftig will EADS hier schlagkräftiger werden.

AIRBUS SORGT FÜR GEWINNSCHUB

Im zweiten Quartal war es erneut die größte Tochter Airbus, die den Gewinn des Gesamtkonzerns beflügelte. Dank lukrativer Flugzeugverkäufe legte der Umsatz im Jahresvergleich um drei Prozent auf gut 13,9 Milliarden Euro zu. Der Überschuss sprang um 14 Prozent auf 518 Millionen Euro und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte und außerordentlichen Posten wuchs um 23 Prozent auf 887 Millionen Euro - vor allem dank eines kräftigen Sprungs bei Airbus.

Für das laufende Jahr sieht Konzernchef Thomas Enders den Konzern auf Kurs zu seinen Gewinn- und Umsatzzielen. Der neue Langstreckenflieger A350 soll nach der ersten Flugtestphase weiterhin spätestens Ende 2014 erstmals ausgeliefert werden. Die Flugtests seien erfolgreich verlaufen. Dank einer Bestellflut auf der Paris Air Show im Juni rechnet Airbus in diesem Jahr mit Neuaufträgen für mehr als 1.000 Flugzeuge - über alle Typen hinweg.

ZIELE BEKRÄFTIGT

Die Produktion wird damit rechnerisch mehr als ausgelastet. So will Airbus in diesem Jahr weiterhin 600 bis 610 Verkehrsflugzeuge ausliefern. Der Umsatz soll moderat wachsen. Für den Gewinn je Aktie hat sich der Vorstand 2,50 Euro zum Ziel gesetzt, 26 Cent mehr als im Vorjahr. Dabei sind Einmalbelastungen etwa für die Beseitigung der Risse in Flügelteilen des weltgrößten Passagierflugzeugs A380 allerdings herausgerechnet./stw/sbr/aha/ep/stk

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