🥇 Sparen vor dem BLACK FRIDAY? Bis zu 55 % auf InvestingPro – schon vor dem großen Tag!JETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Atommüll-Kommission verteidigt Standortsuche in ganz Deutschland

Veröffentlicht am 05.07.2016, 18:35
Aktualisiert 05.07.2016, 18:40
© Reuters.  ROUNDUP: Atommüll-Kommission verteidigt Standortsuche in ganz Deutschland

BERLIN (dpa-AFX) - Die Endlagerkommission des Bundestages hat die Anti-Atomkraft-Bewegung und die Länder aufgefordert, die Suche nach einem Endlager für hoch radioaktiven Atommüll nicht zu behindern. Es sei klar, "dass wir jetzt unabhängig von früheren Positionen das Problem lösen müssen", sagte der Vorsitzende Michael Müller in Berlin. "Wir sollten uns hüten, bei der Bewältigung dieser Jahrtausendaufgabe auf Zeit zu spielen", warnte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), die am Dienstag den Abschlussbericht der Kommission entgegennahm.

Deutschland hat noch kein Endlager für die gefährlichen Hinterlassenschaften der Atomindustrie. Die Kommission hatte in der vergangenen Woche nach zweijährigen Beratungen Kriterien für die Suche nach einem sicheren Standort festgelegt. Auch der seit Jahrzehnten erkundete Salzstock in Gorleben kommt weiter als mögliches Endlager infrage. Entscheiden sollen letztlich Bundestag und Bundesrat. Hendricks geht davon aus, dass die Einlagerung des Atommülls 2050 beginnen kann. Einige Experten glauben, dass diese Schätzung zu optimistisch ist.

Die Kommission sprach sich dafür aus, die abgebrannten Brennelemente unterirdisch zu lagern. Sie legte auch fest, dass der Atommüll nur in einem Bergwerk versenkt werden darf, aus dem man ihn notfalls wieder herausholen kann - falls eines Tages doch unerwartete Sicherheitsrisiken auftauchen sollten. "Wir haben aus der Asse gelernt", sagte die Co-Vorsitzende der Kommission, Ursula Heinen-Esser. In dem ehemaligen Salzbergwerk Asse lagern schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Die Kammern und Stollen sind nicht so stabil wie erhofft. Grundwasser konnte eindringen.

Kritik am Abschlussbericht der Kommission äußerten Umweltverbände und Bürgerinitiativen der Anti-Atomkraft-Bewegung. Sie sind der Meinung, der Salzstock Gorleben in Niedersachsen hätte als Standort von vornherein ausscheiden sollen. In das Erkundungsbergwerk wurde schon viel Geld gesteckt - Kritiker befürchten deshalb, dass am Ende dann doch Gorleben als Endlager ausgesucht wird. Die Kommissionsmitglieder verneinten dies. Sie betonten, man halte an dem Prinzip der "weißen Landkarte" fest. Das bedeutet: vor Beginn der geologischen Untersuchungen ist kein Standort und keine Region tabu.

Der Abschlussbericht der Endlagerkommission lässt offen, in welchem Bundesland der Atommüll bleiben sollen. Infrage kämen neben Ton- und Salzschichten auch dünnere Granitschichten, etwa in Sachsen oder in Bayern. Die Landesregierungen in München und Dresden erhoben prompt Einspruch. "Die Gesteine in Bayern sind nicht für ein Endlager geeignet - das gilt für Granit, Ton und Salz", sagte Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) der "Rheinischen Post" (Dienstag). "Damit stoßen sie alle anderen vor den Kopf", kritisierte der schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck (Grüne).

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.