LUXEMBURG (dpa-AFX) - Trotz der hohen Nachfrage bleibt der Industrie-Recycler Befesa (DE:BFSA) mit Blick auf das laufende Jahr vorsichtig. Der Konzern spricht von "anhaltend starkem Wachstum", ohne beim Umsatz bei der Zahlenvorlage am Mittwoch konkreter zu werden. Im schwächelnden MDax legten die Befesa-Aktien gegen Mittag um rund 0,3 Prozent zu und gehörten zu den wenigen Gewinnern im Index für mittelgroße Werte.
Befesa rechnet auch im laufenden Jahr mit hohen Preisen für Metalle sowie einer starken Nachfrage nach Stahlstaub-Recycling. Beide Faktoren dürften sich positiv auf das Wachstum auswirken. Vor diesem Hintergrund peilt Befesa beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ein zweistelliges Wachstum an. Im Vorjahr hatte Befesa diesen Wert noch um 56 Prozent auf knapp 198 Millionen steigern können.
Die Prognose stehe derweil unter der Bedingung, dass der Krieg in der Ukraine keinen erheblichen Einfluss auf die Weltwirtschaft haben wird. Experten rechnen derweil auch 2022 mit einem kräftigen Plus. Sowohl für die Erlöse als auch für das bereinigte operative Ergebnis haben von Bloomberg befragte Analysten derzeit Steigerungen von über 30 Prozent auf dem Zettel.
Für Optimismus sorgen bei Befesa die Standorte in den USA und China, wo der Konzern sein Geschäft zuletzt ausbaute. In China soll das neue Werk in Jiangsu 2022 erstmals das ganze Jahr zum Ergebnis beitragen, während das Werk in Henan in der ersten Jahreshälfte fertig werden soll. In den USA erhofft sich Befesa positive Effekte von der Eingliederung des Recycling-Geschäfts der jüngst zugekauften American Zinc Recycling. Synergien und günstige Marktpreise sollen helfen, das voraussichtlich etwas geringere Volumen mit Stahlstaub auszugleichen.
Dank gestiegener Preise für Zink und Aluminium hatte Befesa im vergangenen Jahr einen Umsatz- und Gewinnsprung verzeichnet, wie bereits seit Februar bekannt ist. Die vorläufigen Zahlen bestätigte das Unternehmen nun. Demnach kletterten die Erlöse im vergangenen Jahr um 36 Prozent auf knapp 822 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 99,7 Millionen Euro nach 47,6 Millionen ein Jahr zuvor. Vom Gewinnsprung sollen auch die Aktionäre profitieren. Der Vorstand will die Dividende von 1,17 auf 1,25 Euro je Aktie erhöhen.