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ROUNDUP: Hohe Materialkosten drücken Kions Marge - starke Nachfrage

Veröffentlicht am 03.03.2022, 10:16
Aktualisiert 03.03.2022, 10:30
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Gabelstapler-Hersteller Kion (DE:KGX) hat im vergangenen Jahr von der großen Nachfrage nach Logistik-Fahrzeugen profitiert und blickt zuversichtlich auf 2022. Dank eines rekordhohen Auftragseingangs sowie Einsparungen sei das bereinigte operative Ergebnis 2021 überproportional gewachsen, teilte der MDax-Konzern am Donnerstag in Frankfurt mit. Dem standen allerdings höhere Material- und Logistikkosten gegenüber. Die Aktie legte kurz nach Handelsstart zeitweise um mehr als 13 Prozent zu, zuletzt waren es noch rund 9 Prozent Plus. Seit Jahresbeginn steht aber immer noch ein Abschlag von rund einem Fünftel zu Buche.

Im vergangenen Jahr ist der Auftragseingang bei Kion um fast ein Drittel auf 12,48 Milliarden Euro gewachsen. Der Anstieg beruhte insbesondere auf dem Segment Industrial Trucks & Services (ITS), das um mehr als 40 Prozent zulegte. Vor allem Gegengewichtsstapler waren sehr gefragt, die im Vergleich zu Lagertechnikgeräten höhere Einzelpreise erzielen. Dabei kam es dem Konzern zugute, dass viele Kunden ihre Bestellungen angesichts angekündigter Preiserhöhungen und verlängerten Lieferzeiten vorzogen. Zudem gab es einen Nachholeffekt aus dem ersten Pandemie-Jahr 2020.

Im zweiten Geschäftssegment Supply Chain Solutions (SCS) bietet Kion beispielsweise Systeme zur Lagerautomatisierung an. Es ist das Zukunftsgeschäft des Konzerns und soll mit der Zeit einen immer größeren Anteil ausmachen. Durch die Abarbeitung des 2020 aufgebauten Auftragsbestands habe gerade das Umsatzvolumen in Nordamerika und Westeuropa stark zugelegt, teilte Kion mit. Allerdings hätten sich die globalen Lieferengpässe vor allem im vierten Quartal in dem Segment "spürbar ausgewirkt". Den daraus resultierenden Rückgang der Bruttomarge hat Kion versucht, durch Kosteneinsparungen auszugleichen.

Insgesamt sprang der Konzernumsatz auf 10,3 Milliarden Euro und war damit das erste Mal zweistellig. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren: Das Management um den neuen Unternehmenschef Rob Smith will der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 1,50 Euro je Aktie vorschlagen. Damit wäre sie mehr als dreieinhalbmal so hoch wie 2020 und läge auch mehr über den ausgeschütteten 1,30 Euro je Anteil aus dem Jahr 2019.

Vom Umsatz blieben vergangenes Jahr bereinigt vor Zinsen und Steuern (Ebit) 8,2 Prozent oder knapp 842 Millionen Euro (Vorjahr 547). Das ist zwar mehr als die 6,6 Prozent aus 2020, allerdings liegt Kion beim bereinigten operativen Ergebnis damit weiter unter dem Vorkrisen-Niveau von über 850 Millionen Euro. Dies soll sich dieses Jahr ändern.

Das operative Ergebnis (Ebit) soll im laufenden Jahr über eine Milliarde Euro steigen, bei einer Umsatz-Zielgröße von 11 bis 12 Milliarden Euro. Dies würde im besten Fall einer Marge von rund 10,5 Prozent entsprechen. Damit rückt Kion näher an sein mittelfristiges Ziel von mehr als 12 Milliarden Euro Umsatz in 2023 und einer bereinigten Ergebnismarge von 10 bis 12 Prozent heran.

Analyst Akash Gupta von JPMorgan (NYSE:JPM) sprach in einer ersten Reaktion auf die Zahlen von einem "ambitionierten Margenausblick" des Unternehmens. Dieser deute auf eine kräftig steigende Profitabilität hin. Allerdings dürfte Kion angesichts steigender Stahl- und Rohstoffpreise längere Zeit mit höheren Kosten zu kämpfen haben.

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