HAMBURG (dpa-AFX) - Der Windkraftanlagenbauer Nordex (DE:NDXG) (ETR:NDX1) hat im vergangenen Jahr seinen rasanten Erfolgskurs fortgesetzt. Der Umsatz legte um rund 40 Prozent auf den Rekordwert von 2,43 Milliarden Euro zu und übertraf damit die bereits mehrmals angehobene Prognose des Vorstands, wie das Unternehmen am Freitag in Hamburg mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zog sogar um mehr als 60 Prozent auf 126,2 Millionen Euro an. Dabei profitiert Nordex von der hohen Nachfrage nach Windanlagen in vielen Teilen der Welt.
Die Börse reagierte zufrieden. Nordex-Aktien legten bis zum Mittag rund drei Prozent zu und waren damit drittbester Wert im TecDax (TecDAX). Das operative Ergebnis sei viel besser ausgefallen als am Markt erwartet, schrieb Commerzbank-Analyst Sebastian Growe. Zudem sei der Mittelzufluss (Free Cashflow) mit fast 95 Millionen Euro stark gewesen.
Nordex hatte sich in den vergangenen Jahren aus einer tiefen Krise gearbeitet. Das Unternehmen konzentriert sich nun auf besonders effiziente Windanlagen und eher kleine Windparks. Dagegen gab Nordex die teuren Pläne für Windanlagen auf hoher See auf. Zudem machten die Norddeutschen ganze Werke in China und den USA dicht.
In das neue Jahr ging Nordex mit einem fest finanzierten Auftragsbestand von fast 1,7 Milliarden Euro, das sind 200 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Insgesamt sammelte das Unternehmen 2015 Aufträge für Windturbinen über knapp 2,5 Milliarden Euro ein - das waren knapp 41 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Eine Ergebnisprognose will der Nordex-Vorstand am 21. März bei der Bilanz-Pressekonferenz in Frankfurt geben.
Der nächste Wachstumsschub steht aber schon kurz bevor. In diesem Jahr soll die geplante Übernahme der Windsparte des spanischen Baukonzerns Acciona unter Dach und Fach gebracht werden. Damit steigt Nordex zum fünftgrößten Windturbinenhersteller der Welt auf. In den nächsten drei Jahren soll der Umsatz so auf 4,2 bis 4,5 Milliarden Euro steigen. Acciona bringt dabei einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro in den Zusammenschluss ein.
Der Kaufpreis liegt bei 785 Millionen Euro. Einen Teil davon zahlen die Hamburger mit neuen Aktien. Zudem verkauft Milliardärin Susanne Klatten als langjährige Ankerinvestorin einen Großteil ihrer Nordex-Anteile an die Spanier. Dadurch wird Acciona neuer Großaktionär von Nordex und künftig 29,9 Prozent der Anteilsscheine halten.