💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

ROUNDUP: Osram traut sich weniger zu - Ausblick schickt Aktie auf Tiefflug

Veröffentlicht am 11.11.2015, 14:04
Aktualisiert 11.11.2015, 14:06
© Reuters.  ROUNDUP: Osram traut sich weniger zu - Ausblick schickt Aktie auf Tiefflug
JPM
-
OSRn
-

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Osram (XETRA:OSRn) will nach dem Verkauf des klassischen Lampengeschäfts sein Geld künftig vor allem mit LED-Chips und Autolicht verdienen und plant dafür milliardenschwere Investitionen. Aber wegen des teuren Konzernumbaus werde der Betriebsgewinn im neuen Geschäftsjahr "beträchtlich" zurückgehen, sagte Vorstandschef Olaf Berlien am Mittwoch in München und schockierte damit die Börse. Der Aktienkurs stürzte bis zum Mittag um 23 Prozent ab - das Unternehmen war in wenigen Stunden eine Milliarde Euro weniger wert.

Für das klassische Lampengeschäft - das noch ein Drittel zum Konzernumsatz beiträgt, aber rote Zahlen schreibt - gebe es viele Kaufinteressenten aus China und anderen Ländern, sagte Berlien. In Augsburg, Eichstätt, Berlin und anderen deutschen Standorten seien 2000, im Ausland knapp 9000 Mitarbeiter betroffen. "Der Verkaufsprozess ist jetzt gestartet", sagte Berlien. Der neue Eigentümer könne nicht nur die Vertriebskanäle in Europa und Amerika, sondern auch die Marke Osram nutzen: "Die Produkte haben nur eine Chance, wenn Osram draufsteht", erklärte der Vorstandschef. Der Verkauf solle einige hundert Millionen Euro in die Kasse spülen.

Beim verbleibenden Geschäft lege Osram jetzt "den Schalter auf Wachstum um", sagte Berlien. In Malaysia baue Osram für eine Milliarde Euro die weltweit effizienteste LED-Chipfabrik. Sie soll 2017 in Betrieb gehen und 2500 Mitarbeiter beschäftigen. Die Technologie sei im größten Osram-Werk Regensburg entwickelt worden, aber günstiger zu produzieren seien die Chips in Malaysia. Außerdem kündigte Berlien an, die Forschungs- und Entwicklungsausgaben bis 2020 um zehn Prozent auf zwei Milliarden Euro zu erhöhen.

Künftig soll Osram drei Säulen haben: Auto- und Spezialleuchten, optische Halbleiter und das derzeit noch kleine Geschäft mit technisch anspruchsvollen Leuchten und Lichtmanagement-Systemen. Damit will Berlien 2020 gut 5,0 Milliarden Euro Umsatz und 900 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erwirtschaften - fast doppelt so viel wie heute.

Im Geschäftsjahr 2014/15 stieg der Umsatz dank des schwachen Euro um acht Prozent auf 5,6 Milliarden, aber der Gewinn nach Steuern sank um elf Prozent auf 171 Millionen Euro. Im neuen Geschäftsjahr dagegen soll der Umsatz leicht und das Betriebsergebnis sogar beträchtlich sinken, wegen der Umbaukosten und Investitionen.

Analysten senkten den Daumen, ein Händler sprach von einem "schockierenden" Ausblick, die Aktie stürzte ab. Berliens Ankündigung einer Mindestdividende und eines Aktienrückkaufs half da wenig. Die Pläne hätten zwar langfristig Wachstumspotenzial, belasteten aber vorerst die Ergebnisse, meinte Analyst Andreas Willi von der US-Bank JPMorgan (ETR:CMC) (NYSE:JPM). Der schwache Ausblick belaste, schrieb Sebastian Ubert von der französischen Bank Societé Generale; er sei enttäuschend, befand DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.