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ROUNDUP: Personalquerelen am Flughafen Hahn - CDU setzt Minister unter Druck

Veröffentlicht am 05.09.2013, 13:43
Aktualisiert 05.09.2013, 13:44
MAINZ/HAHN (dpa-AFX) - Rote Zahlen, Verdacht von Misswirtschaft und Personalchaos: Der Regionalflughafen Hahn im Hunsrück gerät immer stärker in Turbulenzen. An der Spitze des Aufsichtsrats steht wie in der Geschäftsführung ein Wechsel bevor. Der rheinland-pfälzische Finanzstaatssekretär Salvatore Barbaro (SPD) ist als Nachfolger von Aufsichtsratschef Johannes Endler im Gespräch. Dies berichten mehrere Medien. Ex-Fraport -Vorstand Endler steht wie Co-Geschäftsführer Wolfgang Pollety vor dem Aus. Hintergrund sind Gerüchte um Unregelmäßigkeiten. Verkehrsminister Roger Lewentz (SPD) wollte noch am Donnerstag in einer Pressekonferenz in Mainz Stellung dazu nehmen.

Der Airport, der zu 82,5 Prozent Rheinland-Pfalz und zu 17,5 Prozent Hessen gehört, schreibt seit mehreren Jahren rote Zahlen. Die Fracht- und Passagierzahlen gehen zurück. Der Flughafen will von 2017 an wieder ins Plus kommen: Dazu sollen 28 von 378 Jobs wegfallen, Gebühren fürs Parken und für Airlines sollen steigen. Dazu kommt, dass der Verdacht von Misswirtschaft geprüft wird. Berichten zufolge könnte unter anderem die Ehefrau eines leitenden Angestellten als Dienstleister bei der Gepäckabfertigung aufgetreten sein. Eine Reihe von Sponsoringverträgen des Flughafens mit Vereinen hatten zusätzlich für Wirbel gesorgt.

Mit dem Hahn ist nach dem Nürburgring ein weiteres Großprojekt des Landes in Schwierigkeiten geraten. Die Rennstreckengesellschaft hatte im vergangenen Jahr Insolvenzantrag stellen müssen.

Hahn-Aufsichtsratsmitglied Hans-Josef Bracht trat überraschend zurück. Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion warf dem Land vor, es habe ihn nicht über die Personalpläne informiert, der Aufsichtsrat sei an den Entscheidungen nicht beteiligt worden. 'Darin sehe ich als Aufsichtsratsmitglied einen erheblichen Vertrauensbruch.' Er könne seiner Verantwortung in dem Gremium damit nicht mehr gerecht werden. Der Flughafen sei seit dem Weggang des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport als Gesellschafter 2009 nicht nach vorn gebracht worden. Die CDU beantragte eine Sondersitzung des Innen-, Wirtschafts- und Finanzausschusses im Landtag.

Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) forderte strengere Regeln gegen Korruption für den Flughafen. Die Betriebsabläufe müssten durchleuchtet werden, sagte sie der 'Rhein-Zeitung' (Donnerstag). Es sei 'völlig unverständlich', warum diese Maßnahmen noch nicht ergriffen worden seien. 'Das müsste Priorität haben, um den Hahn für die Zukunft aufzustellen.'

Hinter dem Personalkarussell in der Hahn-Geschäftsführung steht, dass sich Co-Geschäftsführer Pollety mit seinem Kollegen Heinz Rethage überworfen haben soll, der erst seit Februar im Amt ist. Aufsichtsratschef Endler hatte außerdem die Zuständigkeiten von Rethage beschnitten, indem er ihn von der Leitung einer Arbeitsgruppe entband, die mögliche Unregelmäßigkeiten prüft./vr/chs/DP/stb

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