NIESTETAL (dpa-AFX) - Der Solartechnikhersteller SMA Solar (DE:S92G) hat das zuvor bereits zweimal gesenkte Ergebnisziel für das vergangene Jahr verfehlt. Hintergrund sind die seit einiger Zeit bekannten Probleme mit einem nun gekündigten Servicevertrag für Photovoltaik-Kraftwerke. Zudem enttäuschte SMA Solar mit einem mauen Ausblick für das neue Jahr. Hier belasten anhaltende Lieferengpässe das Geschäft.
Die Aktie geriet am Mittwoch zu Handelsbeginn unter die Räder und verlor 21 Prozent, zuletzt lag sie noch rund 15 Prozent im Minus. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) liege um fast drei Viertel unter der Markterwartung, schrieb Analyst Constantin Hesse vom Investmenthaus Jefferies. Es sei auch deutlich hinter der vom Unternehmen zuletzt gekürzten Prognose zurückgeblieben. Auch der Ausblick auf 2022 sei eine Enttäuschung, sowohl die Umsatz- als auch die Ergebnisprognose lägen unter den aktuellen Markterwartungen.
SMA Solar hatte im Januar sein bereits im vergangenen September schon einmal gesenktes Ergebnisziel weiter zurück genommen und von den Problemen mit einem Servicevertrag berichtet. So hatte der Konzern nachträglich Mängel festgestellt und erklärt, der zusätzliche nötige Aufwand, die vertraglich zugesicherten Leistungen der Anlagen zu gewährleisten, sei nicht zu rechtfertigen. Nun hat SMA den Vertrag beendet und muss dafür Rückstellungen vornehmen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag damit 2021 mit voraussichtlich neun Millionen Euro deutlich unter den zuletzt angepeilten 20 bis 30 Millionen Euro, wie das Unternehmen aus dem hessischen Niestetal am Dienstagabend mitteilte. Der Umsatz landete 2021 bei 984 Millionen Euro.
Für das neue Jahr peilt SMA beim operativen Ergebnis einen Anstieg auf 10 bis 60 Millionen Euro an. Analysten rechneten im Schnitt mit rund 75 Millionen Euro. Beim Umsatz sieht SMA eine Spanne von 900 Millionen bis 1,05 Milliarden Euro. Auch hier hatten Experten zuvor mehr auf dem Zettel. Dabei leidet SMA unter der weltweiten Verknappung von Chips und weiteren elektronischen Komponenten. Dies habe das Geschäft bereits in der zweiten Jahreshälfte des vergangenen Jahres beeinträchtigt, erklärte Vorstandssprecher Jürgen Reinert.
"Die Liefersituation bleibt angespannt und wird uns auch im weiteren Verlauf dieses Jahres vor Herausforderungen stellen." SMA werde "alles tun, um den aktuell sehr guten Auftragseingang zu bedienen", so der Manager, der angesichts der Bemühungen, anstatt auf fossile verstärkt auf regenerative Energien zu setzen, weiter "hervorragende Wachstumsperspektiven" für das Unternehmen sieht.
Die ausführlichen Zahlen für 2021 will der Konzern am 31. März vorstellen.