PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Anleger an Europas wichtigsten Aktienmärkten haben am Freitag weitere Gewinne mitgenommen. Als Belastung wurde der starke Eurokurs angesehen, der zum Wochenschluss zwar leicht nachgab, aber immer noch über der Marke von 1,14 US-Dollar notiert. Am Donnerstag hatte die Gemeinschaftswährung den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr erklommen.
Der vormittags noch festere EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) bröckelte am Nachmittag merklich ab und schloss 0,85 Prozent tiefer bei 3441,88 Punkten. Dies war der vierte Verlusttag in Folge und führte zu einem Wochenminus von knapp 3 Prozent. Noch etwas schwächer sieht die Bilanz für den Monat Juni mit minus 3,2 Prozent aus. Im ersten Halbjahr hat der Eurozonen-Leitindex hingegen um 4,6 Prozent zugelegt.
Der französische CAC-40-Index (CAC 40) fiel am Freitag um 0,65 Prozent auf 5120,68 Punkte. Der britische FTSE 100 büßte 0,51 Prozent auf 7312,72 Punkte ein.
Aus Branchensicht standen Chemiewerte europaweit am stärksten unter Druck. Im marktbreiten Stoxx Europe 600 verlor der Sektorindex der Chemieunternehmen 1,37 Prozent. Ihn belastete der Kursrutsch von Bayer (4:BAYGN), nachdem der Konzern überraschend seine Umsatz- und Gewinnziele für das laufende Jahr gesenkt hatte.
Bankentitel, die am Vortag stärkster Sektor waren, sanken am Freitag an vorletzter Stelle um knapp 1 Prozent. Gefragt waren dagegen vor allem Finanzdienstleister und Technologiewerte. Letztere hatten am Donnerstag knapp 3 Prozent an Wert eingebüßt.