PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Freude der Anleger über eine Förderbegrenzung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) am Donnerstag nur vorübergehend angeschoben. Der Leitindex der Eurozone schloss nach anfänglichen Gewinnen von mehr als 1 Prozent letztlich nahezu unverändert mit Plus 0,02 Prozent bei 2991,58 Punkten. Der Gewinn des französischen Cac-40-Index (CAC 40) schmolz auf 0,26 Prozent zusammen. Er ging mit 4443,84 Punkten aus dem Handel.
Börsianer verwiesen auf die bevorstehende Berichtssaison der Unternehmen, weiter schwelende Probleme im europäischen Bankensektor sowie die Ungewissheit über die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Anleger wollten sich daher nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Die Schaukelbörse der vergangenen Wochen dürfte daher vorerst weitergehen.
Rohstoffexperten äußerten sich zudem skeptisch mit Blick auf die Opec-Einigung. Sie nannten die mangelnde Disziplin der Opec-Mitglieder, eine weiter schwache Nachfrage sowie die anderen großen Akteure am Markt wie Russland und die USA.
Die Ölpreise legten dennoch zu, was Ölaktien kräftig Rückenwind verlieh. Der britische Leitindex FTSE 100 (ISE:UKX), in dem viele Öl- und Rohstoffwerte vertreten sind, schlug sich denn auch deutlich besser als die anderen großen europäischen Indizes und rückte um 1,02 Prozent auf 6919,42 Punkte vor.
Der europäische Ölwerte-Index (DJX:SXEP) zog an der Spitze des Branchentableaus um 4,35 Prozent an, gefolgt vom Index der Bergbauwerte (DJX:SXPP). Dieser gewann 3,06 Prozent.
Unter den Einzelwerten ragten die Papiere des Ölkonzerns Shell (DE:RDSa) (ASX:RDSA) (ETR:R6C) (ISE:RDSA) und des Bergbauriesen BHP Billiton (ISE:BLT) (BER:BIL) mit Gewinnen von jeweils rund sechseinhalb Prozent heraus.
Eni (MILAN:ENI) (XETRA:ENI) zogen um rund viereinhalb Prozent an. Die Anteilsscheine von BP (LON:BP)
Tagesverlierer im FTSE 100 waren die Papiere des Outsourcing-Dienstleisters Capita (ISE:CPI) nach einer Gewinnwarnung. Sie büßten mehr als ein Viertel ihres Wertes ein.