PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Positive Vorgaben aus Übersee und erfreuliche Unternehmensnachrichten haben Europas Börsen am Dienstag wieder Schwung gegeben. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) beendete eine mehrtägige Verlustserie und stieg um 0,85 Prozent auf 3483,31 Punkte. Zwischenzeitlich war das Börsenbarometer auf den höchsten Stand seit Mitte Juni gesprungen.
Auch die anderen wichtigen Indizes zeigten sich erholt: Der französische Cac-40-Index (CAC 40) gewann 1,04 Prozent auf 5434,19 Punkte und der britische FTSE 100 (GB0001383545) rückte um 0,70 Prozent auf 7709,05 Punkte vor.
In Asien bekamen insbesondere die chinesischen Aktienmärkte Auftrieb durch staatliche Konjunkturmaßnahmen sowie die Hoffnung auf eine expansivere chinesische Geldpolitik. Zudem stützten Kursgewinne an der tonangebenden Wall Street, wo die wichtigsten Technologiewerte-Indizes ihre Rekordjagd wieder aufnahmen.
Im europäischen Branchenvergleich hatten Rohstoffwerte (Stoxx 600 Basic Resources PR) die Nase vorn: Der zuletzt gebeutelte Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 schnellte dank der Nachrichten aus China um 4,78 Prozent in die Höhe. Dahinter legten die Indizes der Autounternehmen (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) und Banken (Stoxx 600 Banks) um 2,59 beziehungsweise 2,16 Prozent zu - beflügelt von starken Unternehmenszahlen aus Paris und Zürich.
PSA-Aktien (9:PEUP) schossen an der Cac-Spitze um knapp 15 Prozent auf 23,47 Euro nach oben. Damit notieren sie wieder auf dem Niveau von Anfang 2011. Der Experte Max Warburton vom US-Analysehaus Bernstein Research sprach von "schlicht gigantischen Halbjahreszahlen" des französischen Automobilkonzerns. Auch andere Experten fanden lobende Worte für das überraschend starke Abschneiden.
Mit Abstand bester Wert im Swiss Market Index (SMI) (SMI) waren die Anteilscheine von UBS (1:UBS): Sie gewannen dank guter Quartalsresultate der schweizerischen Großbank gut 4 Prozent. Der überraschende Gewinnanstieg ging vor allem auf das Investmentbanking zurück und schürte unter den nicht gerade erfolgsverwöhnten Branchenanlegern etwas Hoffnung für die gerade anlaufende Berichtssaison.
Auch im Kerngeschäft - der Verwaltung von großen Vermögen - hatte UBS einen Anstieg verzeichnet. Die Experten der britischen Bank Barclays (LON:BARC) lobten zudem die überraschend gute Entwicklung der harten Kernkapitalquote. Der Geldabfluss in der Sparte Vermögensverwaltung sowie der zum Teil vorsichtige Ausblick schreckten die Anleger offenbar nicht.
Dem starken Markt etwas hinterher hinkten die Anteilscheine von Luxottica (6:LUX), die lediglich um 0,5 Prozent vorrückten. Der vor der Fusion mit Essilor (9:ESSI) stehende Brillenhersteller hatte im ersten Halbjahr unter dem starken Euro gelitten. Umsatz und Gewinn waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen.