PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Börsen haben sich am Dienstag dank frischem Rückenwind von der Wall Street im späten Handel ins Plus gearbeitet. Neben Griechenland trete die laufende Berichtssaison in den USA wieder zunehmend in den Fokus, sagte Aktienexperte Andreas Paciorek vom Wertpapierhändler CMC Markets. Die US-Börsen hätten von den vorgelegten Quartalsergebnissen und neuen Konjunkturdaten insgesamt profitiert.
Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50), schloss 0,47 Prozent höher bei 3607,19 Punkten. Seit vergangenem Mittwoch hat sich der Index der wichtigsten 50 Euro-Aktienwerte damit um 9,50 Prozent erholt. In Paris stieg der französische Leitindex Cac 40 (CAC 40) auf Tagessicht um 0,69 Prozent auf 5032,47 Punkte. Die Börse in Athen blieb geschlossen. Außerhalb der Eurozone gewann der Londoner FTSE-100-Index (ISE:UKX) 0,23 Prozent auf 6753,75 Punkte. Eine Einigung im Atomstreit der westlichen Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) mit dem Iran rückte Öl- & Gaswerte in den Fokus. Zwar ist der Weg für höhere Ölexporte des wichtigen Förderlandes nun mittelfristig frei, die Ölpreise gerieten aber nur kurzzeitig unter Druck. Zuletzt verteuerte sich Rohöl sogar deutlich. Im Eurostoxx-50-Index kletterten die Aktien des französischen Energiekonzerns Total (PSE:PFP) schließlich sogar mit 0,95 Prozent ins Plus auf 45,10 Euro. In London gewannen die A-Aktien von Royal Dutch Shell (ISE:RDSA) 1,10 Prozent auf 1838 Pence. In der Stoxx-600-Branchenübersicht verzeichneten dagegen Autowerte mit minus 0,76 Prozent im Index Stoxx 600 Auto & Parts (DJX:SXAP) die größten Verluste. In Paris musste vor allem die Aktie des Zulieferers Faurecia (PSE:PEO) mit einem Abschlag von 2,56 Prozent Federn lassen. Das Papier wurde zusätzlich von einem zurückhaltenden Analystenkommentar von JPMorgan (NYSE:JPM) belastet. Die US-Bank äußerte sich dabei auch negativ zum chinesischen Automarkt. Hinzu kam eine skeptische Branchenstudie von Bernstein. Das Argument einer günstigen Bewertung gilt aus Sicht von Analyst Max Warburton nicht, da das Gewinnniveau im Sektor nicht dauerhaft zu halten sei. Die Papiere des französischen Autobauers PSA Peugeot Citroen (PSE:PUG) waren mit minus 2,09 Prozent Tagesverlierer im Cac-40-Index.