PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach einem starken Lauf in den vergangenen zwei Wochen haben die wichtigsten Börsen Europas am Donnerstag wenig verändert geschlossen. Von den Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) gingen nur geringfügige Impulse aus. Sie enthielten kaum Neues.
Vor allem angeführt von Bankaktien legte der EuroStoxx-50-Index (Euro Stoxx 50) um weitere 0,29 Prozent zu und schloss bei 3151,69 Punkten auf dem höchsten Stand seit Anfang Januar. Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) büßte 0,20 Prozent auf 4582,83 Punkte ein und auch in London gab der Leitindex FTSE 100 (ISE:UKX) nach. Er verlor 0,45 Prozent auf 6381,44 Punkte. Die EZB hatte am Nachmittag alle wichtigen Leitzinsen sowie das Volumen und die Laufzeit des milliardenschweren Wertpapierkaufprogramms unverändert gelassen. Während der Pressekonferenz im Anschluss an die Entscheidungen stimmte EZB-Präsident Mario Draghi die Märkte auf eine lange Phase der lockeren Geldpolitik ein. Die Zinsen dürften sich über die Laufzeit des Wertpapierkaufprogramms hinaus, also mindestens bis März 2017, auf dem aktuellen oder sogar auf einem niedrigeren Niveau befinden, sagte er und bekräftigte außerdem frühere Aussagen, dass die Notenbank die Geldschleusen falls nötig weiter öffnen könne. Favorisiert wurden an Europas Börsen an diesem Tag vor allem Aktien von Banken: Bereits am Morgen hatte der Branchenindex Stoxx 600 Banks (DJX:SX7P) das Tableau der insgesamt 19 europäischen Sektoren angeführt und beendete den Handel mit plus 1,37 Prozent. Insbesondere die Papiere der südeuropäischen Finanzinstitute setzten ihre Erholungsbewegung fort. Eine Reihe an Einzelwerten stand wegen der Berichtssaison im Blick. In London etwa sackten die Papiere des britischen Bezahlsenders Sky (ISE:SKY) nach Vorlage der Zahlen für die ersten neun Monaten um 4,18 Prozent ab. Der Index der Medienwerte stellte zugleich auch die europaweit schwächste Branche mit minus 2,14 Prozent. Anleger seien vor allem wegen des Wettbewerbsdrucks durch Konkurrenten wie etwa Netflix zunehmend besorgt, sagte Händler Joe Rundle vom Londoner Broker ETX Capital zu Sky. Der Geschäftsbericht hatte den Erwartungen entsprochen.