PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An Europas Aktienmärkten ist es am Mittwoch erneut abwärts gegangen. Rückläufige Ölpreise und ein weiter steigender Eurokurs waren die Hauptbelastungsfaktoren. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor 1,42 Prozent auf 2980,17 Punkte und gab nunmehr an sechs der vergangenen sieben Handelstage nach. Während ein schwacher Ölpreis als ein Signal für eine schwächelnde Weltkonjunktur gilt, kann ein starker Eurokurs Unternehmen beim Export außerhalb des einheitlichen Währungsraums behindern.
Der französische CAC-40-Index (CAC 40) sank am Mittwoch um 1,24 Prozent auf 4414,67 Punkte. Der britische FTSE-100-Index (ISE:UKX) fiel um 1,04 Prozent auf 6845,42 Punkte.
Die Sorge, dass der nächste Präsident der USA Donald Trump heißen könnte, brachte den Dollarkurs unter Druck und ließ damit im Gegenzug die europäische Gemeinschaftswährung zuletzt bis auf 1,1118 Dollar steigen. Befürchtet wird, dass ein Wahlsieg des als unberechenbar geltenden Republikaners in der kommenden Woche auch direkte Auswirkungen auf die amerikanische Geldpolitik haben könnte.
Zudem hielten sich Anleger wegen der bevorstehenden US-Notenbanksitzung mit Engagements zurück. An diesem Abend wird die Fed ihre vorletzte Zinsentscheidung in diesem Jahr bekanntgeben, wobei kaum jemand mit einer Änderung des Leitzinses rechnet. Vielmehr stehen erneut die geldpolitischen Kommentare der Fed im Vordergrund.
Abgesehen vom so genannten defensivem Immobiliensektor, der um 0,45 Prozent zulegte, gab es europaweit keine Branche im Plus. Am Ende des Sektortableaus gaben die Automobiltitel um 2,56 Prozent nach.
Unter den Einzelwerten nahmen die Aktien des französischen Pharmakonzerns Sanofi (PA:SASY) im Leitindex der Eurozone den Spitzenplatz mit plus 1,13 Prozent ein, während die Papiere der spanischen Bank BBVA (MC:BBVA) am Ende 3,96 Prozent einbüßten.
Ansonsten standen die Aktien von A.P. Møller-Maersk mit Quartalszahlen im Fokus und brachen in Kopenhagen um mehr als 7 Prozent ein. Niedrige Frachtraten sowie der Ölpreisverfall machen dem kriselnden Reederei- und Ölgiganten weiter große Probleme. Im dritten Quartal hatte das dänische Unternehmen deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum verdient. Auch der Umsatz war niedriger ausgefallen. Für 2016 erwarten die Dänen ein Ergebnis deutlich unter dem von 2015.
Ryanair (EID:RY4) (ISE:IR:RYA) legten um 0,94 Prozent zu. Der irische Billigflieger will die Lufthansa (XETRA:LHAG) nun auch an ihrer Heimatbasis Frankfurt mit eigenen Starts und Landungen direkt angreifen.
Next (ISE:NXT) (FSE:NXT) zählten im britischen "Footsie" mit plus 3,51 Prozent zu den Favoriten. Zwar glänzte die Bekleidungskette nicht gerade mit ihrem Quartalsbericht, sorgte aber dennoch für Erleichterung, nachdem sich die Umsätze wieder etwas erholt hatten.