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ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Schwach vor dem 'Super-Mittwoch'

Veröffentlicht am 11.06.2024, 19:07
Aktualisiert 11.06.2024, 19:15
© Reuters.
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PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Dienstag ihre Verluste ausgeweitet. Für Vorsicht sorgt vor allem der ereignisreiche Mittwoch, der "Super-Mittwoch", wie ihn Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets nannte. Denn dann werden in den USA nicht nur die viel beachteten Inflationsdaten veröffentlicht, sondern auch die Zinsentscheidung der Notenbank Federal Reserve. "Das Enttäuschungspotenzial ist nicht unerheblich", hieß es in einem Kommentar des Brokers IG.

Der EuroStoxx 50 büßte 1,02 Prozent auf 4965,09 Punkte ein, nachdem der Eurozonen-Leitindex bereits zum Wochenauftakt 0,7 Prozent verloren hatte. Für den Cac 40 in Paris ging es am Dienstag erneut noch etwas deutlicher bergab, nämlich um 1,33 Prozent auf 7789,21 Punkte. Der französische Leitindex leidet weiter unter dem Ausgang der Europawahl samt der angekündigten vorgezogenen Neuwahl der Nationalversammlung durch Präsident Emmanuel Macron.

In London gab der FTSE 100 um 0,98 Prozent auf 8147,81 Punkte nach. Dort dürften neben der Zurückhaltung vor den morgigen US-Daten auch die heimischen Arbeitsmarktzahlen auf die Stimmung gedrückt haben. Der britische Arbeitsmarkt zeigte weiter Anzeichen von Schwäche. In den drei Monaten bis April stieg die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Quartal zuvor auf 4,4 Prozent und damit etwas deutlicher als von Analysten im Schnitt erwartet.

Zu den anstehenden US-Daten und der Vorsicht der Anleger weltweit sagte außerdem Portfolio-Manager Thomas Schmidt von der Fondsgesellschaft Ethnea: "Die Hartnäckigkeit der Inflation hat zuletzt für eine kalte Dusche gesorgt." Die Teuerungsrate in den USA sei in den zurückliegenden Monaten nicht so schnell zurückgegangen wie erwartet, was die Notenbanker zu einer vorsichtigen Haltung bewege.

Branchenübergreifend gab es an diesem Tag keine Gewinner. Schwächster Sektor war die Bankenbranche mit minus 2,3 Prozent. In Frankreich gaben die Aktien der Societe Generale (EPA:SOGN) um 5,0 Prozent nach, Credit Agricole (EPA:CAGR) und BNP Paribas (ETR:BNPP) sanken um jeweils 3,9 Prozent. In Italien büßten Unicredit (BIT:CRDI) 3,8 Prozent ein und Intesa Sanpaolo (BIT:ISP) 2,6 Prozent. Etwas besser hielten sich die beiden spanischen Banken Santander (BME:SAN) und BBVA (BME:BBVA) mit minus 2,2 Prozent und minus 1,8 Prozent.

Reedereien standen unter Druck, nachdem es bereits unter asiatischen Branchenakteuren kräftige Kursverluste gegeben hatte. AP Moeller-Maersk büßten 7,0 Prozent ein und Hapag-Lloyd (ETR:HLAG) 9,1 Prozent. Ein Händler verwies darauf, dass sich der UN-Sicherheitsrat über Nacht für einen von US-Präsident Joe Biden vorgestellten mehrstufigen Plan für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg ausgesprochen hatte. Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel Anfang Oktober und dem militärischen Vorgehen der israelischen Armee gegen die Hamas in Gaza hatte die Huthi-Miliz von Jemen aus wiederholt Schiffe auch in internationalen Gewässern im Roten Meer unter Beschuss genommen. Das hatte die internationalen Frachtraten stark nach oben getrieben.

In London rückten am Nachmittag die Aktien von Deliveroo (LON:ROO) in den Fokus. Die Papiere des Essenslieferdienstes zogen zeitweise um etwas mehr als 6 Prozent an, schlossen dann aber nur moderat im Plus. Am Markt wurde auf die Finanz-Website "Betaville" verwiesen, die unter dem Schlagwort "Uncooked Alert" Marktgerüchte verbreitet. Aktuell, so hieß es dort, kursierten Gerüchte um einen strategischen Käufer. Personen, die die Lage verfolgten, hätten angedeutet, dass es sich um einen weiteren etablierten Akteur auf dem US-Onlinemarkt für Lebensmittellieferungen handele. Derzeit ist Amazon (NASDAQ:AMZN) größter Anteilseigner von Deliveroo.

Im Technologiesektor stand mit Atos (EPA:ATOS) zudem ein Wert aus der zweiten Reihe unter Druck. Die Aktie des französischen IT-Dienstleisters verlor 15,1 Prozent und setzte damit ihre rasante Talfahrt fort. Das Unternehmen hatte einem Rettungsplan des größten Aktionärs Onepoint zugestimmt. Für die Aktionäre ist der Plan eine bittere Pille, da er eine massive Verwässerung des Aktienkapitals bedeutet.

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