ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Überwiegend etwas höher - London leicht im Minus

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen Europas haben sich am Mittwoch nicht allzu weit von ihrem Vortagesschluss entfernt. Eine einheitliche Richtung gab es aber nicht. So beendete der EuroStoxx-50-Index (DJ Euro Stoxx 50) den Tag mit plus 0,14 Prozent bei 3724,49 Punkten und der CAC 40 (CAC 40) in Paris legte um 0,36 Prozent auf 5211,09 Zähler zu. Für den Londoner FTSE-100-Index (ISE:UKX) ging es hingegen um 0,49 Prozent auf 7028,24 Punkte nach unten.

Laut Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner sind die luftigen Kurshöhen - der EuroStoxx ist seit Anfang Januar immerhin um mehr als 20 Prozent gestiegen - immer schwerer zu verteidigen. Die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seines Erachtens zu viel Optimismus und Geld in die europäischen Finanzmärkte gepumpt.

Von den eher unspektakulären Quartalsbilanzen an diesem Tag seien keine allzu großen Impulse ausgegangen, hieß es am Markt. Dauerbrenner sei nach wie vor das Thema Griechenland gewesen. Laut jüngsten Meldungen dürfte die Regierung in Athen zwar mindestens bis zum Juni über ausreichend Geld verfügen, aber es dürfte zunehmend eng werden. Medien hatten bereits am Dienstag berichtet, dass die EZB einen Vorschlag ausgearbeitet habe, wonach der Zugang der griechischen Geschäftsbanken zu Notkrediten erschwert werden solle. Das "Handelsblatt" wiederum berichtete an diesem Nachmittag unter Berufung auf Finanzkreise, dass die Notkredite aktuell wieder stärker aufgestockt würden.

In der europäischen Branchenübersicht zeigten sich wie am Vortag die Technologieaktien (DJX:SX8P) sehr fest. Der Sektor legte um weitere 1,77 Prozent zu. Favorit waren die ASML-Aktien (ASX:ASML), die mit großem Abstand an der Spitze im EuroStoxx 50 um fast 11 Prozent zulegten. Der niederländische Halbleiter-Konzern hatte einen Großauftrag für EUV-Lithographiesysteme aus den USA erhalten. Die Papiere des Netzwerkausrüsters Nokia (ETR:NOA3) (HEL:NOK1V) profitierten von positiven Analysten-Äußerungen und gewannen etwas mehr als 2 Prozent.

Quartalszahlen bewegten in der Schweiz die Roche-Aktien (VTX:ROG), die mit einem Plus von knapp 2 Prozent Spitzenreiter im Swiss-Market-Index (SMI) (SFF:SMI) waren. Der starke Franken hatte den Pharmakonzern nicht so stark getroffen wie befürchtet. Zudem hatte der ebenfalls hohe Dollarkurs im ersten Quartal geholfen, den Umsatz im wichtigen US-Markt zu beflügeln und Roche auf Wachstumskurs zu halten.

Um satte 15 Prozent sprangen die Anteilsscheine von Volvo (FSE:VOL1) in Stockholm nach oben. Beim schwedischen Lkw-Hersteller kamen nicht nur die jüngsten Geschäftszahlen gut an, sondern auch eine Personalie. Der neue Vorstandschef bei Volvo heißt Martin Lundstedt und kommt aus dem Top-Management des Konkurrenten Scania.

In London gewannen die Aktien von Rolls-Royce (FSE:RRY) auf dem ersten Platz im FTSE 100 gut 4 Prozent und profitierten ebenfalls von einer Personalie. Nachfolger von Konzernlenker John Rishton, der nach vier Jahren an der Spitze des Triebwerksbauers am 2. Juli seinen Hut nimmt, wird der frühere Chef des Chipherstellers ARM (ISE:ARM), Warren East. Er gehört seit 2014 dem Verwaltungsrat von Rolls-Royce an. In Paris gaben die Anteilsscheine des Puma-Mutterkonzerns Kering (PARIS:PRTP) nach Umsatzzahlen am Ende des Cac 40 um knapp 4 Prozent nach.