FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax F:DAX hat am Dienstag an seine zu Wochenbeginn erlittenen Verluste angeknüpft. Im frühen Handel fiel der deutsche Leitindex um 0,76 Prozent auf 9675,41 Punkte. Positive Impulse aus China gerieten zunächst in den Hintergrund. Vielmehr drückten einige negative Analystenkommentare und durchwachsene Konjunkturdaten aus Frankreich auf die Kurse.
Für den MDax F:MDAX ging es um 0,61 Prozent auf 16 116,16 Punkte nach unten und der TecDax F:TDXP verlor 0,49 Prozent auf 1244,43 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 F:SX5E fiel um 0,90 Prozent.
'KEINE ANZEICHEN EINER ERHOLUNG IN FRANKREICH'
Die Stimmung in der chinesischen Industrie hellte sich im September ersten Schätzungen zufolge zwar überraschend auf, was den Aktien des Landes entsprechend Auftrieb gab. Aus Frankreich aber kamen insgesamt eher negative Signale: So überraschte der Einkaufsmangerindex für die Industrie positiv, während das Barometer für die Dienstleister enttäuschte. "In Frankreich gibt es per Saldo keine Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung", sagte Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. In Deutschland hingegen übertraf die entsprechende Kennziffer für die Dienstleistungsbranche die Erwartungen, während der Einkaufsmangerindex für den Industriesektor schwächer als gedacht ausfiel.
Hierzulande verarbeiteten Anleger einige Analystenkommentare. So strich die Schweizer Großbank UBS ihre Kaufempfehlung für die Papiere von BMW. Analyst Philippe Houchois riet den europäischen Autosektor angesichts seiner Bewertung und der nachlassenden Gewinndynamik weiter unterzugewichten. Letzteres sei auch der Grund für die Abstufung des Münchner Premiumherstellers. BMW-Titel F:BMW verloren am Dax-Ende mehr als zwei Prozent.
SIEMENS SCHWACH NACH BARCLAYS-STUDIE
Für die Titel von Siemens F:SIE ging es um rund anderthalb Prozent nach unten. Hier hatte sich die britische Investmentbank Barclays skeptisch zu den Papieren des Industriekonzerns geäußert. Seine Empfehlung habe auf einer sinnvolleren Kapitalverwendung und einer disziplinierteren Unternehmensführung basiert, schrieb Analyst Chris Stevens. Seit der neue Vorstandschef im Amt ist, habe er zwei Zukäufe in Milliardenhöhe in Gang gebracht, die jeweils die selbst gesteckten Renditevoraussetzungen nicht erfüllten.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs indes strich ihre Verkaufsempfehlung für die Aktien von United Internet F:UTDI und verdoppelte das Kursziel beinahe von 20,40 auf 40,00 Euro. Die erfolgreiche Strategie im Breitband- und Mobilfunkgeschäft, Synergien durch die Versatel-Übernahme sowie weitere Marktbereinigungsoptionen im Telekomsektor überlagerten Risiken im Anwendungsgeschäft, hieß es von Analyst Tim Boddy. Die Anteilscheine zogen an der TecDax-Spitze um mehr als ein Prozent an.
K+S UNTER DEN WENIGEN DAX-GEWINNERN
Aktien von K+S F:SDF gehörten zu den wenigen Gewinnern im Dax und stiegen um 0,23 Prozent. Der norwegische Düngemittel-Hersteller Yara führt Fusionsgespräche mit dem US-amerikanischen Konkurrenten CF Industries. Anleger hoffen nun Börsianern zufolge, dass mit einer Branchenkonsolidierung die Absatzpreise steigen.