FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat nach schwachen Vorgaben von der Wall Street seinen zuletzt holprigen Ritt auch am Freitag fortsetzt. Nach einem Erholungsversuch seit der Wochenmitte ging es für den deutschen Leitindex am Freitag im frühen Handel um 1,36 Prozent auf 9727,95 Punkte nach unten. Im bisherigen Wochenverlauf steht damit ein Minus von mehr als 3 Prozent zu Buche. In der Vorwoche hatte der Dax bei 10 093 Punkten noch den höchsten Stand seiner Geschichte erreicht.
Der Index der mittelgroßen Werte, der MDax (MDAX), verlor am Freitag 0,90 Prozent auf 16 507,23 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) büßte 0,84 Prozent auf 1340,27 Punkte ein. Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone verlor 1,3 Prozent.
In den USA hatte der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow 30) am Vortag zwar im Plus geschlossen, im späten Handel aber den Großteil der Gewinne abgegeben. Dies sowie die fortgesetzte Talfahrt der Ölpreise belasteten die Stimmung der Anleger, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba in einem Morgenkommentar. Zudem behielten die Investoren die Lage in Griechenland genau im Blick. Sie sorgen sich weiter über eine Rückkehr der Krise in dem Land im Zuge vorgezogener Präsidentschaftswahlen.
Bei den Einzelwerten stand die Commerzbank (XETRA:CBKG) wegen einer möglichen Milliardenstrafe im Fokus. Die Aktie der teilverstaatlichten Bank verlor mehr als zwei Prozent und baute damit die Verluste der vergangenen Handelstage aus. Dem Institut drohe in den USA wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Geldwäsche- und Sanktionsgesetze eine Strafe von mehr einer Milliarde Dollar, berichtete die "Financial Times" ("FT"). Zuletzt sei über eine Summe von mehr als 800 Millionen Dollar spekuliert worden, sagte ein Händler.
Ebenfalls nach unten ging es für die BASF-Titel (ETR:BAS), die wegen einer Abstufung durch die US-Investmentbank Morgan Stanley (NYSE:MS) (ETR:DWD) rund drei Prozent verloren. Im MDax gab die Hugo-Boss-Aktie wegen einer Platzierung durch den Großaktionär Permira 3,4 Prozent ab. Aurubis-Anteile (ETR:NDA) konnten dagegen dank eines guten Ergebnisses im vergangenen Geschäftsjahr knapp vier Prozent zulegen.