FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Montagmorgen richtungslos gezeigt. Positiven Konjunkturdaten aus Deutschland standen Kursverluste in Asien und der Einbruch der Athener Börse gegenüber. Nach einem schwachen Start gewann der Dax (DAX) im frühen Handel zuletzt magere 0,06 Prozent auf 11 315,97 Punkte.
Die Stimmung in der deutschen Industrie war im Juli etwas besser ausgefallen als prognostiziert. Dagegen trübte sich die Stimmung in Griechenlands Industrie deutlich ein. Zudem rutschte der griechische Leitindex Athex Composite nach fünfwöchiger Zwangspause um mehr als 20 Prozent ab. Ein Börsianer konnte der Wiedereröffnung der Athener Börse allerdings auch etwas Gutes abgewinnen: "Die Unsicherheit ist endlich raus."
Für den MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte ging es um 0,25 Prozent auf 20 816,36 Punkte hoch. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) rückte um 0,19 Prozent auf 1773,74 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) fiel zugleich um 0,03 Prozent auf 3599,53 Punkte.
COMMERZBANK ERFREUT MIT QUARTALSBILANZ
Die Commerzbank (XETRA:CBKG) setzte am Morgen die Berichtssaison im Dax fort und sorgte unter den Anlegern für Freude. Im zweiten Quartal gelang es der seit der Finanzkrise teilverstaatlichten Bank, den Überschuss fast zu verdreifachen. Dabei profitierte sie vor allem von kräftigen Zuwächsen im Privatkundengeschäft. Die Aktie zählte mit einem Plus von rund 2 Prozent zu den Spitzenwerten im Leitindex. Favorit war die T-Aktie (XETRA:DTEGn) mit plus 2,13 Prozent.
Positive Studien im Nachklang auf die vergangene Woche veröffentlichte Quartalsbilanz verhalfen den Papieren von Fresenius (XETRA:FREG) zu Gewinnen von 1 Prozent.
Die Anteilsscheine der Lufthansa (XETRA:LHAG) hingegen büßten am Index-Ende 1,54 Prozent ein. Auch hier gab eine Studie den Ausschlag. Die Credit Suisse nahm das Papier der nach Passagieren größten europäischen Fluggesellschaft mit "Underperform" wieder in die Bewertung auf. Damit rechnet die Schweizer Bank für die nächsten zwölf Monate mit einer unterdurchschnittlichen Gesamtrendite der Aktie im Vergleich zu anderen Branchenkollegen.
AKTIE VON WACKER CHEMIE SCHWACH NACH ZAHLEN
Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie (XETRA:WCHG) profitierte im abgelaufenen Jahresviertel zwar von einer starken Nachfrage und der Euroschwäche, enttäuschte allerdings so manchen Börsianer mit seinem operativen Ergebnis. Das Papier büßte daraufhin als schwächster MDax-Wert 1,30 Prozent ein.
Vorläufige Halbjahreszahlen gab zudem Deutschlands größter Solarkonzern Solarworld (ETR:SWVK) bekannt. Der konzernweite Absatz von Solarstrommodulen und Bausätzen stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Drittel. Die Papiere gewannen außerhalb der Dax-Familie 5,15 Prozent, hatte im vergangenen Jahr allerdings rund 80 Prozent an Wert eingebüßt nach einem Überlebenskampf.