FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Unsicherheit über den Fortgang des Handelskriegs zwischen den USA und China hat dem deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte weitere Verluste eingebrockt. Der Dax (DAX) verlor am Mittwoch im frühen Handel 0,4 Prozent auf 11 046,29 Punkte. Damit hat der Leitindex nun mehr als die Hälfte der hohen Gewinne aus der Erholungsrally vom vergangenen Freitag wieder eingebüßt.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen gab am Mittwoch um 0,03 Prozent auf 23 316,43 Punkte nur moderat nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor ein Drittelprozent.
Der führende Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Larry Kudlow, hat sich verhalten optimistisch zu den anstehenden Gesprächen zwischen den USA und China gezeigt. Allerdings machte er auch deutlich, dass es der amerikanischen Seite vor allem auf die Umsetzung von Zugeständnisse der chinesischen Regierung ankomme.
Die Lage im Handelskonflikt lasse gegenwärtig viel Raum für Spekulationen, sagte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Es werde immer schwieriger, sich ein Urteil zu bilden. Anleger neigten eher dazu, Kursgewinne nach der jüngsten Erholung mitzunehmen.
Aktien der Deutschen Bank (4:DBKGn) waren mit einem Abschlag von 1,4 Prozent zweitgrößter Verlierer im Dax hinter Infineon. Die US-Notenbank Fed untersucht nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg die Rolle der Deutschen Bank wegen ihrer Rolle im Geldwäsche-Skandal der Danske Bank (15:DANSKE).
Eine enttäuschende Prognose des niederländischen Halbleiter-Ausrüsters ASML (7:ASML) für das laufende Quartal belastete auch den Kurs des Chip-Produzenten Infineon (4:IFXGn). Dieser gab um 1,5 Prozent nach.
Die Deutsche Börse (4:DB1Gn) blickt beim Gewinn optimistischer auf das abgelaufene Jahr als bisher. Mit einem Aufschlag von 0,6 Prozent war die Aktie des Börsenbetreibers einer der wenigen Gewinner im Dax.
Der Einstieg eines Investoren aus China bei Heidelberger Druck (4:HDDG) ließ den Kurs um fast 20 Prozent nach oben schnellen. Für die Beteiligung der Masterwork Group, die ebenfalls Druckmaschinen fertigt, erhöht Heidelberger Druck das Grundkapital um 8,5 Prozent.
Eine Verkaufsempfehlung des französischen Investmenthauses Oddo drückte den Salzgitter-Kurs um 1,4 Prozent nach unten. Die Papiere des Stahl- und Röhrenherstellers seien nicht sonderlich attraktiv bewertet, so die Begründung. Nach einer Verkaufsempfehlung von Warburg Research verloren Südzucker (4:SZUG)-Aktien 1,8 Prozent. Eine Hochstufung der Aktien von Klöckner & Co (4:KCOGn) auf "Kaufen" durch die Investmentbank UBS (SIX:UBSG) ließ den Kurs um knapp 5 Prozent steigen.