FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf eine noch stärkere Geldflut der Europäischen Zentralbank hat den Dax (DAX) am Donnerstag zeitweise über die Marke von 10 500 Punkten getrieben. Rückenwind lieferten zudem der von den EZB-Aussagen zugleich geschwächte Euro, da er heimischen Firmen den Export erleichtert, sowie die sehr positive Stimmung an den US-Börsen. Der deutsche Leitindex beendete den Handel schließlich mit einem Plus von 2,48 Prozent auf 10 491,97 Punkten und damit auf dem höchsten Stand seit dem 19. August.
Der Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) gewann 2,01 Prozent auf 20 389,47 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) rückte um 0,78 Prozent auf 1785,41 Punkte vor. WOMÖGLICH NOCH MEHR FRISCHES GELD AB DEZEMBER Im Kampf gegen die niedrige Inflation und zunehmende wirtschaftliche Risiken stellte die Europäische Zentralbank (EZB) eine weitere geldpolitische Lockerung im Dezember in Aussicht. Einem Händler zufolge könnte dies der Startschuss für eine Jahresend-Rally gewesen sein. Portfolio-Manager Lothar Koch von GSAM + Spee Asset Management dagegen ist skeptischer. In Erwartung schwacher Quartalsberichte von US-Konzernen rechnet er spätestens in der nächsten Woche wieder mit rückläufigen Aktienkursen. Während die Aktien der Lufthansa als einziger Dax-Verlierer mit minus 1,52 Prozent erneut unter der drohenden Streikgefahr litten, legten zahlreiche andere Papiere vor allem infolge der Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi kräftig zu. Allen voran profitierte die Aktie des größten deutschen Immobilienunternehmens Vonovia (XETRA:VNAn), die um 6,43 Prozent hoch sprang.