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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Verluste vor geldpolitischen Signalen aus USA

Veröffentlicht am 11.06.2024, 18:19
Aktualisiert 11.06.2024, 18:30
© Reuters.
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag angesichts der anhaltenden Verunsicherung nach der Europawahl erneut Verluste erlitten. Zudem warten die Anleger weiter auf die am Mittwoch anstehenden Inflationsdaten und geldpolitischen Signale aus den USA.

Zum Handelsende notierte der Dax 0,68 Prozent im Minus bei 18 369,94 Punkten. Er blieb damit aber über seinem nach der US-Handelseröffnung markierten Tagestief, das gleichzeitig den niedrigsten Stand seit gut einem Monat für den Leitindex bedeutete. Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen gab letztlich um 1,06 Prozent auf 26 457,33 Punkte nach.

Für den EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone ging es um rund ein Prozent nach unten. Ähnlich viel verlor der britische FTSE 100 , während der französische Cac 40 noch deutlicher ins Minus rutschte. An den New Yorker Börsen konnte der US-Leitindex Dow Jones Industrial sein Minus bis zum europäischen Handelsende auf 0,6 Prozent eindämmen, während der technologielastige Nasdaq 100 seine Verluste wettmachte.

Für die US-Zinsentscheidung am Mittwochabend wird fest damit gerechnet, dass die Notenbank Fed den Leitzins unverändert lassen wird. Allerdings könnte die dazu gehörige Stellungnahme und die anschließende Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell Hinweise auf die weitere Zinspolitik liefern. Bereits davor werden am Mittwoch Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise erwartet, die ebenfalls Aufschluss über den Zeitpunkt der ersten Zinssenkung in den USA seit der großen Inflationswelle geben könnten.

Die Unsicherheit der Marktteilnehmer zeigte sich unter anderem auch an den erneut gestiegenen Renditen französischer Staatsanleihen aufgrund einer drohenden Machtverschiebung in Frankreich. Dort belastet der Rechtsruck, der sich aus den Europawahlen ergeben hatte. Wegen der schlechten Wahlergebnisse seiner Partei hatte Staatspräsident Emmanuel Macron eine Neuwahl der Nationalversammlung angekündigt.

Vor allem französische Bankenktien litten erneut unter der politisch brisanten Lage jenseits des Rheins. Im Dax waren Commerzbank (ETR:CBKG) und Deutsche Bank (ETR:DBKGn) mit Kursabschlägen von jeweils mehr als 3 Prozent die größten Verlierer.

Dagegen eroberten die Papiere von Covestro (F:1COV) mit plus 7,1 Prozent die Dax-Spitze und erreichten den höchsten Stand seit fast zwei Monaten. Bei den Übernahmegesprächen zwischen dem deutschen Kunststoffhersteller und Adnoc, dem staatlichen Ölkonzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, sind laut Insidern Fortschritte erzielt worden. Covestro könnte Adnoc schon bald eine tiefgehende Prüfung der Bücher im Rahmen einer sogenannten Due Diligence gewähren, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Bei den Anlegern von Druckmaschinenherstellern stand eine Nachlese der Fachmesse Drupa im Mittelpunkt. Koenig & Bauer (ETR:SKBG) zog ein positives Auftragsfazit. Auch beim Wettbewerber Heidelberger Druck (ETR:HDDG) führten viele Bestellungen auf der Messe offenbar zu einer Erholung des Auftragseingangs. Die Aktien von Koenig & Bauer behaupteten allerdings nur ein Plus von 0,7 Prozent, nachdem sie zeitweise ein Hoch seit Mitte September erreicht hatten. Heidelberger Druck stiegen als einer der größten Gewinner im Nebenwerte-Index SDax um 3,8 Prozent.

Die Titel von Hapag-Lloyd (ETR:HLAG) sackten indes im Sog hoher Kursverluste großer asiatischer Reedereien um 9 Prozent ab. Ein Händler verwies darauf, dass sich der UN-Sicherheitsrat über Nacht für einen von US-Präsident Joe Biden vorgestellten mehrstufigen Plan für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg ausgesprochen hatte. Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel Anfang Oktober und dem militärischen Vorgehen der israelischen Armee gegen die Hamas in Gaza hatte die Huthi-Miliz von Jemen aus wiederholt Schiffe auch in internationalen Gewässern im Roten Meer unter Beschuss genommen. Das hatte die internationalen Frachtraten stark nach oben getrieben.

Am Devisenmarkt sank der Euro auf 1,0734 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0730 Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9319 Euro gekostet. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,70 Prozent am Vortag auf 2,71 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,05 Prozent auf 123,38 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,39 Prozent auf 130,16 Zähler.

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