NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Donnerstag weiter von der Hoffnung auf eine längere Pause im laufenden Zinserhöhungszyklus profitiert. Eine ganze Reihe enttäuschender Konjunkturdaten hatte zuvor nahe gelegt, dass die Wirtschaft in den USA eine schnelle weitere Leitzinserhöhung nur schwer verkraften könnte. Bereits zur Wochenmitte hatte die Aussicht auf eine zurückhaltende Geldpolitik der Notenbank den Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) ins Plus gehievt.
Der US-Leitindex Dow stieg am Donnerstag um 0,71 Prozent auf 16 452,43 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) legte um 0,55 Prozent auf 1923,08 Punkte zu. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
Aus der US-Wirtschaft kamen eine Reihe negativer Meldungen: So war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche höher als erwartet ausgefallen. Zudem hatte sich die Produktivität der Unternehmen im vierten Quartal deutlich verringert. Darüber hinaus hatte sich die Auftragslage in der Industrie im Dezember noch stärker verschlechtert als gedacht.
Immerhin blieben die Ölpreise auf Erholungskurs. Der Verfall der Preise für das "schwarze Gold" hatte zuletzt immer wieder Konjunktursorgen ausgelöst.
Zu den Profiteuren am Aktienmarkt zählten denn auch die konjunktursensiblen Papiere solcher Unternehmen, die von der Hoffnung auf eine ruhige Hand der Notenbank besonders profitierten. So legten die Anteilsscheine des Baumaschinenherstellers Caterpillar (NYSE:CAT) (XETRA:CAT1) an der Dow-Spitze um mehr als 5 Prozent zu.
Auf dem ersten Platz des S&P 500 schnellten die Aktien des Bergbauunterhemmens Freeport-McMoRan (NYSE:FCX) um rund 20 Prozent nach oben. Bei den Papiere des Aluminiumkonzerns Alcoa (NYSE:AA) (ETR:ALU) stand zuletzt ein Plus von rund 10 Prozent.
Ansonsten kamen von Unternehmensseite eher schlechte Nachrichten. So senkten sowohl das Modeunternehmen Ralph Lauren (NYSE:RL) als auch der Einzelhändler Kohl's (NYSE:KSS) (FSE:KHP) einige ihrer Unternehmensziele. In der Folge sackten die Papiere von Ralph Lauren am S&P-500-Ende um mehr als 16 Prozent ab, für die Anteilsscheine von Kohl's ging es um mehr als 14 Prozent nach unten.
Die Aktien von GoPro (NASDAQ:GPRO) brachen um rund sechseinhalb Prozent ein. Das Action-Kamera-Spezialist legte aus Sicht vieler Börsianer enttäuschende Quartalszahlen vor. Im vergangenen Weihnachtsgeschäft war der Umsatz von GoPro im Jahresvergleich um 31 Prozent eingebrochen. Der Konzern verzeichnete einen Verlust von 34,5 Millionen Dollar. Nun sollen teurere Modelle helfen. Investmentexperte Robert Cihra von Sterne Agee strich seine Kaufempfehlung.