NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der Feiertagspause haben sich die Börsen in den USA zu Höchstmarken aufgeschwungen. Rückenwind erhielten sie am Freitag vom Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für den Monat Juni. Dieser gibt der Notenbank Fed Argumente für Zinssenkungen an die Hand. Daraufhin setzten Investoren erneut auf Aktien. Der marktbreite S&P 500 und der technologielastige Nasdaq 100 stiegen auf Rekordstände.
Der Nasdaq 100 legte um weitere 1,02 Prozent auf 20.391,97 Zähler zu und setzte sich weiter von der 20.000er Marke nach oben ab. Mit einem Aufschlag von 3,6 Prozent war es die stärkste Börsenwoche des Index seit Ende April ab. Um mehr als 20 Prozent ist der Index seit Jahresbeginn bereits gestiegen. Beim S&P 500 fiel der Aufschlag am Freitag mit 0,54 Prozent auf 5.567,19 Punkte etwas geringer aus.
Der Leitindex Dow Jones Industrial blieb hingegen mit plus 0,17 Prozent auf 39.375,87 Punkte erneut zurück. Im Dow sind die Tech-Aktien (NYSE:XLK) als Zugpferde der Börsen-Rally nicht so stark gewichtet wie im Nasdaq 100 und im S&P 500. Daher bringt es der Dow seit Jahresbeginn nur auf ein Plus von 4,5 Prozent. Auf Wochensicht stand am Freitag ein Gewinn von 0,7 Prozent zu Buche.
Im Juni wurden in den USA zwar mehr Stellen geschaffen als Volkswirte im Mittel erwartet hatten, die Zahlen für die beiden Vormonate wurden aber nach unten revidiert. Zudem war die Arbeitslosenquote im Juni höher ausgefallen als erwartet.
Insgesamt falle der Bericht deutlich schwächer aus als angenommen, kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Der Arbeitsmarktbericht hat den Weg hin zur ersten Zinssenkung sicherlich ein Stück weit mehr geebnet", so Altmanns Fazit. Sollten die nächsten Berichte die Tendenz bestätigen, dann sei eine erste Zinssenkung noch vor der Präsidentschaftswahl "nicht nur im Bereich des Möglichen, sondern durchaus wahrscheinlich".
Etliche Tech-Schwergewichte erreichten am Freitag Höchstkurse, so Apple (NASDAQ:AAPL) , Microsoft (NASDAQ:MSFT) , die Google -Holding Alphabet (NASDAQ:GOOGL) , Amazon (NASDAQ:AMZN) und die Papiere des Social-Media-Konzerns Meta (NASDAQ:META) Platforms.
Die Aktien des Börsenlieblings 2024 Nvidia (NASDAQ:NVDA) hingegen setzten die Konsolidierung mit einem Minus von 1,9 Prozent fort. Das Analysehaus New Street Research hatte die Aktien von "Buy" auf "Neutral" gesenkt und dies mit einer hohen Bewertung begründet.
Tesla (NASDAQ:TSLA) knüpften an die in der vergangenen Woche begonnene Kursrally an. Sie gewannen 2,1 Prozent. Die Papiere des Elektroautoherstellers haben mittlerweile die bis Ende April erlittenen hohen Verluste wieder aufgeholt. Die kräftige Erholung der vergangenen Tage hat den Börsenwert des Unternehmens auf knapp 800 Milliarden Dollar steigen lassen.
Die Anteilscheine von Macys zogen um fast 10 Prozent an. Laut dem "Wall Street Journal" haben die Finanzinvestoren Arkhouse Management und Brigade Capital Management ihre gemeinsame Kaufofferte für den Warenhausbetreiber auf rund 6,9 Milliarden Dollar erhöht.
Am US-Devisenmarkt belastete der schwache Arbeitsmarktbericht den US-Dollar. Der Euro stieg zuletzt auf 1,0840 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0824 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9328 Euro gekostet.
Am US-Anleihenmarkt legten Staatspapiere nach den Arbeitsmarktdaten zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg im späten Handel um 0,50 Prozent auf 110,59 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 4,28 Prozent.