DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Anlagenbauer Gea will dank eines deutlich gestiegenen Auftragsbestands 2022 bei Wachstum und Gewinn noch eine Schippe drauflegen. Allerdings sorgt der Krieg in der Ukraine für viele Unsicherheiten. Zwar seien Lieferkettenprobleme und die Krise in der Ukraine im Ausblick durchaus berücksichtigt, doch ließen sich die Auswirkungen der indirekten Kriegsfolgen wie steigende Energiekosten nur schwer abschätzen, erklärte Konzernchef Stefan Klebert auf der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag. Die Aktien fielen bis zum Mittag um gut drei Prozent auf 36,85 Euro.
Eigentlich schaut es für den MDax-Konzern recht gut aus, nachdem der Auftragseingang 2021 im Jahresvergleich um 11 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro gewachsen war, zwischen drei und vier Prozent davon kamen laut Klebert aus Russland. Ende 2021 standen dann noch Bestellungen für knapp 2,8 Milliarden Euro in den Büchern - gut ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor.
Klebert kalkuliert daher für 2022 mit einem organischen Umsatzplus von mehr als 5 Prozent, nach einem Anstieg um 4,3 Prozent 2021. Dabei sind Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen herausgerechnet. Das operative Ergebnis (Ebitda) vor Restrukturierungsaufwand und zu konstanten Wechselkursen wird bei 630 bis 690 Millionen Euro erwartet.
Das angepeilte Umsatzwachstum liegt im Rahmen der bekannten Mittelfristplanung des MDax-Konzerns. Demnach soll der organische Umsatz bis Ende 2026 jährlich um durchschnittlich 4,0 bis 6,0 Prozent wachsen und so zu einem Umsatz von rund 6 Milliarden Euro führen.
Im vergangenen Jahr hatte eine rege Nachfrage der Lebensmittel- und Pharmaindustrie den Düsseldorfern Rückenwind beschert. Allerdings hemmten Lieferengpässe die Entwicklung auch ein Stück weit. Beim Gewinn machte sich indes die Restrukturierung bezahlt, die Konzernchef Stefan Klebert in den letzten Jahren vorangetrieben hat.
Der Umsatz stieg 2021 im Jahresvergleich um 1,5 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Wechselkurseffekte sowie Ver- und Zukäufe von Unternehmensteilen herausgerechnet entspricht das einem Plus von 4,3 Prozent. Das operative Ergebnis (Ebitda) vor Restrukturierungsaufwand legte um gut 17 Prozent auf fast 625 Millionen Euro zu. Damit liegen die Erlöse einen Tick unter der durchschnittlichen Markterwartung, das Betriebsergebnis etwas darüber.
Unter dem Strich verdienten die Düsseldorfer mit 305 Millionen Euro rund dreimal so viel wie im Jahr zuvor. Die Dividende soll nun um fünf Cent auf 90 Cent je Aktie steigen.