NEW YORK (dpa-AFX) - Die angepeilte Übernahme der Telekom-Tochter (XETRA:DTEGn)T-Mobile US (NYSE:TMUS) durch den US-Satellitenfernsehanbieter Dish droht Insidern zufolge zu scheitern. Die Verhandlungen seien ins Stocken geraten, und es sei es gut möglich, dass das Geschäft weder in diesem Jahr noch danach zustande komme, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Knackpunkt bei den Verhandlungen sollen die Bewertung sowie die Struktur des Deals sein. Die Telekom habe einen Vorschlag gemacht, und jetzt liege der Ball im Feld von Dish, hieß es in eingeweihten Kreisen. Eigentlich hätten beide Konzerne eine Vereinbarung in den kommenden zwei bis drei Monaten erreichen wollen, um sich anschließend auf die anstehende Frequenzauktion in den USA konzentrieren zu können. Dieser Zeitplan sei nun wohl nicht mehr umsetzbar. Beide Unternehmen wollten sich dazu nicht äußern. Dish- und T-Mobile-US-Aktien gerieten im New Yorker Handel am Donnerstag unter Druck und verloren jeweils über 5 Prozent. Die US-Telekomaufsicht FCC will Anfang nächsten Jahres neue Funkfrequenzen versteigern, um den wachsenden Bedarf in dem Land zu decken. Unternehmen die daran teilnehmen wollen, dürfen nach den Regeln der Behörde aber nicht miteinander verhandeln. Die Deutsche Telekom hält im Moment noch zwei Drittel an T-Mobile US. Der Bonner Konzern ist aber offen für einen Verkauf oder eine Partnerschaft, wenn der Preis stimmt. 2011 war ein Verkauf der US-Tochter an AT&T (NYSE:T) am Widerstand der US-Wettbewerbshüter gescheitert. Mit einer neuen Regierung in den USA und neuen Personen in den Entscheidungsgremien könnten aber auch andere Unternehmen wie Comcast (NASDAQ:CMCSK) (ETR:CTP), Altice oder Sprint (NYSE:S) (FSE:SRN) Interesse an T-Mobile US bekunden, hieß es in den Kreisen. Daher wäre es von der Telekom noch nicht mal unklug abzuwarten. Auch die gute Entwicklung der Tochter in den zurückliegenden Quartalen mildere den Druck auf die Bonner.