Die Aktie von Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (WKN: A0ER6S) dürfte derzeit operativ eigentlich ziemlich solide performen. Bereits seit einigen Tagen und Wochen können wir titeln: Der Ölpreis notiert über der Marke von 70 US-Dollar je Barrel Brent. Sowie gleichzeitig, dass es sich hierbei um ein stabiles Preismaß handelt, das starke Cashflows und Ergebnisse ermöglichen könnte. Zumindest jeweils im fortgeführten Geschäft.
Eine weitere, wichtige Frage könnte jedoch sein: Steht die Aktie von Royal Dutch Shell vor einem starken Schub bei der Profitabilität? Das könnte durchaus ein mögliches Szenario sein. Riskieren wir einen Blick darauf, was Foolishe Investoren dabei berücksichtigen sollten.
Royal Dutch Shell: Profitabilität funktioniert anders Foolishe Investoren dürfen bei Ölaktien wie Royal Dutch Shell eines nicht vergessen: Die Profitabilität funktioniert hier ein wenig anders. Der Ölpreis ist ein wichtiger Gradmesser dafür, wie profitabel ein Ölkonzern im Endeffekt ist. Wobei es eben nicht so ist, dass der Konzern auf einem Preis von 80 US-Dollar je Barrel Brent doppelt so viel Gewinn macht, als wenn das Barrel bei 40 US-Dollar pro Fass liegt.
Nein, sondern die Fixkosten bei der Förderung sind ein wichtiges Thema, das auch Royal Dutch Shell bewegt. Nicht umsonst dreht sich sehr viel darum, wo ein möglicher Break-Even beim Gewinn oder auch beim freien Cashflow liegt. Das ist ein Zeitpunkt, ab dem die Förderkosten (egal ob Fixkosten oder variable Kosten je Fass) niedriger sind als die Verkaufskosten. Ab diesem Zeitpunkt macht ein Konzern im Endeffekt Gewinn.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn die Ölpreise derzeit steigen, nimmt das Gewinnpotenzial überproportional zu. Mit einem Ölpreis von 70 US-Dollar je Barrel Brent dürften Gewinn und freier Cashflow deutlich höher ausfallen als bei 50 US-Dollar je Fass. Das sollten wir im Hinterkopf behalten.
Derzeit diskutieren einige Marktanalysten, ob der Ölpreis womöglich bis auf 100 US-Dollar je Barrel Brent klettern könnte. Unter dieser Prämisse könnte Royal Dutch Shell natürlich überaus profitabel sein. Und womöglich einen erheblichen Sprung vom Gewinn und freien Cashflow vorweisen können.
Trotzdem ist nicht nur die Frage nach dem Sprung relevant Trotzdem sollten Investoren bei Royal Dutch Shell nicht nur an einen Gewinnsprung denken. Oder einen beim freien Cashflow. Nein, sondern es geht insbesondere darum, wie nachhaltig ein Gewinnniveau und ein freier Cashflow gehalten werden können. Stabilität ist wichtig, ein kurzer Zeitraum mit 100 US-Dollar je Barrel Brent ist nicht relevant, wenn der Preis kurz darauf auf unter 50 US-Dollar je Barrel Brent fällt.
Trotzdem: Höhere Ölpreise könnten einen Anstieg des Gewinns und des freien Cashflows ermöglichen. Und zwar überproportional. Das können Foolishe Investoren im Hinterkopf behalten.
Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021