Unter der momentanen Hitze stöhnen viele. RWE (DE:RWEG) eher nicht. Die heißen Tage bescheren ihren Braunkohle-Kraftwerken Rekordumsätze. Was überraschend klingen mag, hat Gründe: Die vielen Kühlaggregate und Klimaanlagen laufen auf Hochtouren, verbrauchen viel Strom. Doch Photovoltaik-Anlagen benötigen zwar Sonne, mögen es aber nicht gerne heiß, den Windkraftanlagen fehlt der Wind, Atomkraftwerke haben Probleme mit der Kühlung und müssen die Leistung herunterfahren. Bleibt also vor allem Kohlestrom. Und diesen liefert im Rheinischen Revier der Versorger RWE.
Alle Anlagen in Betrieb
Bei der Braunkohle seien mit einer Revisions-Ausnahme aktuell alle Anlagen in Betrieb, sagte ein RWE-Sprecher der Rheinischen Post. Auch beim Kühlwasser unterschreite man weiter die Grenzwerte. Die Steinkohle kann den momentanen Bedarf hingegen eher nicht decken: Während Braunkohle-Kraftwerke ihren Brennstoff direkt aus den Tagebauen geliefert kriegen, bekommen diese ihren meist per Schiff angeliefert. Doch wegen des Niedrigwassers der Flüsse dürfen Schiffe derzeit nicht voll beladen werden. Die Minderbeladungen liegen laut des RP-Berichts aktuell zwischen 30 und 60 Prozent.
Verbrauch fast wie im Winter
Gut für RWE und die Braunkohle: Derzeit werden in Deutschland nach Recherchen der Rheinischen Post pro Tag etwa 1,36 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht. In den Sommern 2016 und 2017 waren es im Schnitt nur 1,28 Milliarden. Damit sei der Verbrauch aktuell fast so hoch wie im Winter. 50 Euro kostet laut RP eine Megawattstunde Strom an der Strombörse derzeit. „In mauen Zeiten waren es früher gerade mal 20 Euro“.
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Ein Beitrag von Achim Graf.